31. Dezember 2007

Auf die Schnelle, zwischen Abendessen und Nichtstun: Allen einen guten Rutsch und - vorgreifend - ein gesundes neues Jahr. Als eingeschworener Silvesterverweigerer stehen die Chancen gut, dass ich Mitternacht in ein paar Stunden verschlafe. Wie schon im letzten Jahr. Wenn man erst einmal über den Punkt hinweg ist, an dem man meint, Silvester etwas unternehmen zu müssen, ist die totale Antihaltung mit absoluter Wurschtigkeit das Allerangenehmste.
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Heute habe ich nach langer umzugbedingter Pause wieder an SABATEA Band 2 weitergeschrieben. Neun Seiten inklusive Wieder-in-die-Figuren-hineinfinden und Sich-erinnern-wer-was-weiß-und-warum sind ein ganz guter Schnitt. Ich denke, dass ich Ende Januar mit dem zweiten Band durch bin. Und auch wenn es im Forum erstaunlicher Weise noch keine Rückmeldungen zum KLABAUTERKRIEG gibt, habe ich mir fest vorgenommen, zwischen SABATEA 3 und dem nächsten Jugendbuch-Projekt im Sommer ein weiteres Hörspiel einzuschieben. Der WDR jedenfalls ist willig.

21. Dezember 2007

Das neue Haus ist bezogen, das meiste eingeräumt, einschließlich der Bibliothek - was ein wenig prätentiös klingt, aber es sind nun mal zwei Räume mit Reihen aus Bücherregalen, einem Sofa und meinem alten "Cosmic Alien"-Videospielautomaten aus den Siebzigern. Dafür musste der hübsche "Jungle Queen"-Flipper weichen, den ich als Kind mal zu Weihnachten bekommen habe und der seit vielen Jahren hoffnungslos hinüber war. Sechs Möbelpacker haben zwei Tage lang ohne Murren hunderte von Bücherkisten geschleppt, und der Telefontechniker entpuppte sich als Betreiber von Europas größter Website zum Thema "Star Wars"-Schwertkampf - was will man mehr? Motte hat noch Probleme mit den diversen glatten Holztreppen, aber das dürfte sich legen, wenn Anfang Januar Teppich auf die Stufen kommt. Mein morgendlicher Hundespaziergang führt durch die engen Gässchen der Altstadt zum Wassergraben am Ortsrand, und auch das ist genauso idyllisch, wie es klingt. So weit also alles neu und toll und aufregend.
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Und mit noch mehr Euphorie geht es weiter: Am Montag habe ich zum ersten Mal den fertigen KLABAUTERKRIEG gehört. Piratiger geht´s kaum, das ist exakt auf den Punkt produziert und inszeniert. Ich bin sehr, sehr begeistert. Neben den alten Bekannten aus der WELLENLÄUFER-Trilogie - Walker und Buenaventure und, in einem Gastauftritt, dem Geisterhändler - begegnen wir hier zum ersten Mal Soledads Vater, dem Piratenkaiser Scarab, außerdem diversen Neuzugängen im Wellenläufer-Kosmos: dem undurchsichtigen Captain Salamanca; Gouverneur Greyshade, dem Herrn der Scherbengruben von Antigua; dem Geist von Walkers Mutter Kindra; einem sprechenden Schrumpfkopf; und der legendären Tränennixe, die all das Salz in die Ozeane weint. Einige hundert Klabauter gibt´s gratis dazu.
Zu hören ist das Ganze am ersten und zweiten Weihnachtstag (siehe unten) im Radio auf WDR 5 und als Livestream hier.

12. Dezember 2007

Seit Wochen packen Steffi und ich Kartons - morgen und übermorgen findet der Umzug ins neue Haus statt. Mein Speicher bzw. Arbeitszimmer sieht aus wie das letzte Bild aus "Jäger des verlorenen Schatzes". Von den insgesamt über 400 Kartons sind rund 300 voll mit Büchern, Comics und DVDs. Im Augenblick bin ich froh über jedes Buch, das ich nicht habe; aber heute kamen schon wieder vier Päckchen bei der neuen Adresse an. Immerhin konnte ich damit schon mal die ersten Bücher in die brandneuen Regale stellen (u.a. die "Inkal"-Gesamtausgabe von Moebius und Jodorowsky und - aus Nostalgie und Neugier - den ersten Band des neuen "Dark Crystal"-Comics). Das neue Haus ist größer, schöner, halb alt, halb neu, und liegt mitten in einer historischen Altstadt aus engen Gassen. Außerdem habe ich neben meinem Arbeitszimmer jetzt einen kompletten Raum als reine Bibliothek. Ich wollte ein Foto von den Kartonbergen ins Journal stellen, aber das USB-Kabel ist schon eingepackt. So die Telekom will bin ich nächste Woche wieder online und melde, wie´s gelaufen ist.
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Am Montag findet in den WDR-Studios für Redaktion, Regie und Autor das offizielle "Abhören" des KLABAUTERKRIEG-Hörspiels statt. Hier noch mal die Sendedaten zu Weihnachten:
Teil 1/ca. 50’
25. Dezember Di 14:05 WDR 5
Teil 2/ca. 50’
26. Dezember Mi 14:05 WDR 5

06. Dezember 2007

Hänge ich mich mal aus dem Fenster und behaupte, "Der Goldene Kompass" wird nicht genug Geld einspielen, um die Teile 2 und 3 zu rechtfertigen. Vielleicht werde ich schon am Wochenende widerlegt und New Line kündigt vollmundig die Fortsetzung für 2009 an. Warum ich aber glaube, dass der Film nur mäßig laufen wird? Nun, er ist weder besonders gut, noch besonders schlecht. Der Roman ist toll, eines der schönsten Fantasybücher der letzten zwanzig Jahre. (Leider gilt das m.E. nicht für die Bände 2 und 3, aber das ist ein anderes Thema.) Der Film - aufwendig ausgestattet, hervorragend besetzt, okay inszeniert - wurde eindeutig im Schnitt und durch Nachdrehs vermurkst. Schnitt heißt in diesem Fall: In dem Bemühen, die komplexe Exposition unterzubringen (was in den ersten Szenen noch gut gelingt, wenn auch holprig: Jeder Dialogsatz eine Information für den Zuschauer), hat man dafür auf alle Emotionen gänzlich verzichtet. Und bleibt trotzdem noch einen Großteil der Erklärungen schuldig. Lyra mögen wir nur, weil Dakota Blue Richards sie gut spielt, aber wir erfahren wenig über ihre Gefühlswelt. Die meisten anderen haben überhaupt keine emotionalen Hintergründe mehr: Lord Asriel? Mrs. Coulter? Der Aeronaut? Alles leere Hülsen. Die Hexen sind hübsches Dekor, aber über sie wird exakt nichts mehr erzählt. Und die Eisbären? Na ja. Schön animiert, aber noch mehr Staffage als die Fabelwesen in "Narnia".
Im Fotobilderbuch zum Film sieht man noch, wie das Ganze ursprünglich ausgesehen hat: Da kam das Duell um den Eisbärenthron nach der Schlacht um Bolvangar (jetzt findet es davor statt), was den Bären einen höheren Stellenwert in der Gesamtdramaturgie zugebilligt hätte. Mal ganz abgesehen von dem Original-Ende mit Lord Asriel und den Nordlichtern, das im Fotobuch gleichfalls auftaucht, aber nachträglich aus dem Film entfernt und für Teil 2 aufgehoben wurde. Oder für die DVD, falls Teil 2 gar nicht mehr gedreht wird.
Exemplarisch für alles, was mit dem Film nicht stimmt, ist der Banditenüberfall auf Lord Asriel im Eis. Offensichtlich ein Nachdreh, der eingefügt wurde, um schon weiter vorn ein bisschen Action zu veranstalten - was man ja nun auch arg deutlich daran merkt, dass die Szene hinten nicht mehr aufgelöst wird. In einem Voice Over (allzu oft ein Anzeichen für dramaturgisches Flickwerk im Nachhinein) erzählt Mrs. Coulter doch allen Ernstes, Asriel habe die Banditen bestochen und sei so wieder freigekommen. Was wir nicht zu sehen bekommen und auch ansonsten keinen Sinn macht, da damit die Bösewichte des Films (die Banditen arbeiten ja für das Magisterium) ganz einfach durch Bestechung überwunden werden können. Mal abgesehen davon, dass das Magisterium auch ansonsten nie als greifbare Bedrohung auftritt, sondern diese Bedrohung immer nur behauptet wird.
Was den Film aber eigentlich an den Kinokassen nach ein paar ersten guten Tagen abstürzen lassen müsste, ist die Tatsache, dass ihn jemand, der das Buch nicht kennt, einfach nicht verstehen kann. Pullman verzettelt sich in den späteren Bänden ziemlich eitel in seinen eigenen metaphysischen Regeln, aber in Band 1 funktionieren sie einigermaßen gut. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten, die er im Buch geschickt überspielt, die der Film aber um so deutlicher macht: Wie funktioniert das Alethiometer tatsächlich? Zeige mir einer den Zuschauer, der das ohne das Buch verstanden hat (und auch da war es schon fragwürdig). Und, schlimmer noch: Was ist der Staub? In den Büchern werden die Erklärungen später nachgeliefert, im Film taucht eigentlich nur der Begriff auf. Wird der gemeine Weihnachtsfantasyfilmgucker da wirklich mitgehen?
Aber vielleicht zieht die auf "Narnia" getrimmte Werbekampagne doch und für New Line wird alles gut. Der Erfolg steht und fällt mit der Werbewirksamkeit des Eisbären. Vielleicht funktioniert´s. Aber am Film selbst dürfte das nicht liegen. Warten wir also auf den unvermeidlichen Director´s Cut, in dem vielleicht wieder alles länger und besser ist. Und bei aller Ehrfurcht vor der Leistung Peter Jacksons mit dem "Herrn der Ringe": Das haben wir nun leider ihm zu verdanken.

05. Dezember 2007

Der Ticketvorverkauf für meine Lesung während der lit.Cologne hat begonnen. Ort und Zeit:
Sonntag, 2. März, Mayersche Buchhandlung (Schildergasse, Köln), 18 Uhr
Während der zehn Tage fahren die Organisatoren mal wieder eine Menge interessante Namen auf. Mehr dazu hier.

29. November 2007

Liebes Tagebuch,
bitte erinnere mich beim nächsten vorweihnachtlichen Großeinkauf von neuen Konsolenspielen daran, dass ich zwar halbwegs in der Lage bin, hübsch anzuschauende, aber grobmotorische Spiele wie "Heavenly Sword" und "Lair" durchzuspielen, jedoch ein völliger Loser bin, wenn es um komplexere Steuerungen wie die von "Assassin´s Creed" geht. Erinnere mich auch daran, dass ich nach spätestens zwei Levels die Lust verliere und das Ding auf den hohen Haufen der angespielten, aber garantiert nie wieder angefassten Spiele werfe. Irgendwo zwischen die verzwickteren Rollenspiele, bunte Kulleraugengrafik und alle Ego-Shooter, die nicht "Halo" heißen.
Danke im Voraus.

23. November 2007

Aufgrund eines Rechtsstreits zwischen der Band und deren Ex-Label hat sich das Erscheinen von Violets "Book of Eden"-CD um ein gutes Jahr verzögert. Nun ist das Album - eine Art Soundtrack zu DAS BUCH VON EDEN - endlich erschienen und sieht so aus:Bianca Stücker, Komponistin und Sängerin des Projekts, hat mir fürs Journal eine Reihe von Kommentaren zu jedem einzelnen Stück des Albums geschrieben:

1. Präludium. Das ist sozusagen der „Prolog“ (hier natürlich: das „Vorspiel“) zur CD; die Rauschpfeifen tauchen genau so noch einmal in Lumina auf.
2. Erdlicht. Da tropft doch was...? Richtig! Libuse beschwört zum ersten Mal das Erdlicht und dabei taut der Schnee ringsum. Diese Szene hatten wir vor Augen, als Erdlicht entstand. Der Text ist ein Auszug aus einem mittelalterlichen Gedicht über den Frühling. Es ist darin vom „Verschwinden von Hagel, Schnee und strenger Winterkälte“ die Rede.
3. Lumina. Favola und Aelvin stehen auf dem windumtosten Glockenturm – das ist das Bild, das Lumina musikalisch beschreibt. Bis Aelvin schließlich zum allerersten Mal die Pflanze zu Gesicht bekommt: An dieser Stelle setzen sanfte Streicher ein und alle anderen Instrumente aus. Unterlegt wird das Erscheinen der Lumina mit einem Zitat von Albertus Magnus, den Lauf der Gestirne betreffend. Am Ende heißt es: Terra stat stil.
4. Wolfsjagd. Die Reise beginnt – mit der Flucht vor Gabriel und seinen Männern.
5. Todsicht beschreibt Favolas Gabe, den Tod vorauszusehen. Die abschließende Zeile „O Tod, wie bitter bist du“ stammt aus dem Buch Jesus Sirach.
6. Die Braut des Meuchelmörders. Sinaida heiratet Khur Shah, doch es ist keine unbeschwerte Hochzeitsfeier. Unter die zunächst verspielten Melodien mischt sich immer wieder die dunkle Empfindung drohenden Unheils...
7. Sensi cuius verba cepi/Die Karte des Jüngers weist den unfreiwilligen Abenteurern den Weg, und im Text heißt es passend: "Ich habe gespürt, wessen auf die Blätter niedergeschriebene Worte ich empfing, denn von einem Großen ist ausgegangen, was ein Geringer überbrachte..."
8. Über das Eis I. Mit dem Schlitten geht es über den vereisten Rhein – eine sich stetig wiederholende Tonfolge spiegelt das kalte Glitzern der Winterlandschaft wieder...
9. Der Nigromant gibt Rätsel auf: Dient er den Mächten des Himmels oder denen der Hölle? Die teuflischen Rauschpfeifen halten sich zwar zurück, doch zu überhören sind sie nicht. Der Text stammt aus dem 16. Jahrhundert: Ja es hat der tüffel ouch syn lust vnd kurzwyl so fyn angericht...
10. Über das Eis II. Die Reise geht weiter: Mit kristallen klirrenden Hackbrett- und Cembalomelodien.
11. Präludium: Die Türen zum Garten. Sinaidas Vision wird hörbar: Das vermeintliche Paradies ist wechselhaft und entspricht keinesfalls dem Bild, das sie sich vom geheimen Garten gemacht hat.
12. Die Türen zum Garten. Und das Schlimmste: Sie ist allein. Entsprechend wehmütig fällt die Musik aus. Wie ich so allein hier sitze, heißt es in der Übertragung des frühmitteltalterlichen lateinischen Textes, und alles ängstlich überdenke, wenn ich den Kopf hebe, höre und sehe ich nichts.
13. Der Besessene ringt mit sich selbst und vor allem mit der Schlange in seinem Innern. Zunächst verströmen Konzertgitarren trügerische Ruhe, doch unvermittelt bricht der Irrsinn über Gabriel herein...
14. Ruse kose/Schädelsammler. Für den Überfall der serbischen Räuber haben ein paar befreundete Mittelalterfreaks ihre Schwerter geschwungen – vor dem Hintergrund eines lebhaften serbischen Volksliedes. [Das ist das einzige Lied, bei dem wir uns nicht GANZ an die Kapitelfolge gehalten haben, der Überfall kommt ja erst etwas später, wenn ich mich richtig erinnere. Aber Schädelsammler klang einfach so schön dramatisch!]
15. Die Silberfeste. Im Inneren der Silberfeste denkt Aelvin an Favola und glaubt sogar, ihre Nähe zu spüren. Der serbische Text handelt von einem schönen, blassen Mädchen... Favola?
16. Bagdad. Bagdad ist ein verschwenderisch duftender, verführerisch-gefährlicher Ort – orientalische Klangcollagen und traditionelle Saz-Arrangements beschreiben die Atmosphäre der sagenumwobenen Stadt.
17. Aberravi/Die Erzählung des Ritters. Corax spricht endlich über Libuses Mutter. Der streng und ruhig gehaltene vierstimmige Satz dient als Gerüst für seine Erinnerungen: Ich bin vom rechten Wege abgewichen, doch, vor Gott, verzeiht mir Missetäter...
18. Rub al khali. Die Gefährten sind in der Wüste, im „Leeren Viertel“, Rub al khali, angekommen. Doch auch hier erwarten sie Hindernisse, die die Musik energisch zum Ausdruck bringt...
19. Präludium: Ach, wie sehnlich. Melancholische Violinen nehmen das Empfinden des bevorstehenden Abschieds vorweg...
20. Ach, wie sehnlich wart ich der Zeit, wenn du, Herr, kommen wirst, und mich aus diesem Herzeleid, zu dir in [sic] Himmel führst. Favola ist tot, doch durch die Schwermut schimmert die Hoffnung: Das Leben geht weiter und mit ihm auch die Suche nach dem Paradies. Tanzbare Rhythmen und schwermütige Tonfolgen führen aus der Geschichte zurück in die Gegenwart.
- Bianca Stücker

19. November 2007

DER BRENNENDE SCHATTEN ist erschienen und überall im Handel erhältlich (oder bestellbar). Das gut 100minütige Hörspiel erzählt die Vorgeschichte der Merle-Trilogie und wird vorerst mein letzter Ausflug in die Welt der Fließenden Königin bleiben. Nach der Sendung im Radio wurde oft gefragt, ob es eine Buchvorlage gebe oder die Geschichte einmal als Roman erscheinen werde. Nein - und nein. DER BRENNENDE SCHATTEN ist und bleibt ein Hörspiel, aufwendiger produziert als die meisten anderen, toll gespielt und von Regisseur Jörg Schlüter mit sehr viel Fingerspitzengefühl inszeniert.

Hier wie versprochen mein Text zur Entstehungsgeschichte, der auch im Booklet abgedruckt ist:

Der Einsame Berg und sein Schatten

Ich bin mit Hörspielen aufgewachsen, als Kind in den Siebziger Jahren, und ich gestehe, dass ich „Moby Dick“ nie gelesen, aber wahrscheinlich fünfzig Mal als Schallplatte gehört habe. In der 35-Minuten-Version. Was immerhin reicht, um zu wissen, dass der weiße Wal ein ziemlich großer Brocken und Captain Ahabs Tod eher unappetitlich war.
Ich komme gleich zum „Brennenden Schatten“, aber vorher noch ein zweiter Rückblick, circa 1981. Damals hatte ich Tolkien und seinen „Herrn der Ringe“ entdeckt. Mit zwölf hatte ich zwar von der Vorgeschichte „Der kleine Hobbit“ gehört, das Buch aber nie gelesen. Wahrscheinlich, weil das Cover nach Kinderbuch aussah und ich meinte, aus diesem Alter wäre ich nun wirklich heraus. Dann aber entdeckte ich die Ankündigung für ein sechsstündiges Hörspiel, das der WDR basierend auf dem „Hobbit“ produziert hatte. Gesendet wurde es an Weihnachten, und ich lag mit dem Kassettenrecorder auf der Lauer, um ja keine Minuten zu verpassen.
Fortan sah ich Hörspiele in einem anderen Licht: Sie konnten so viel mehr sein als holprig eingedampfte Versionen berühmter Klassiker. Sie konnten eine ganze Welt erschaffen – in diesem Fall Tolkiens Mittelerde, und zwar so räumlich, so greifbar, so faszinierend, dass mir bis heute der „Hobbit“ zum Hören lieber ist als die gedruckte Vorlage und ich jeden Satz mitsprechen kann.
Und nun also „Der Brennende Schatten“, eine Geschichte, die es nur als Hörspiel gibt, nicht als Roman. Es gibt dennoch drei Parallelen zu Tolkiens „Hobbit“. Erstens: Es handelt sich um die Vorgeschichte zu einer Fantasy-Trilogie, meinen Büchern um das Waisenmädchen Merle und die Fließende Königin. Zweitens: Produziert wurde das Hörspiel mit erheblichem Aufwand vom WDR, in denselben Studios, in denen ein Vierteljahrhundert zuvor die Reise Bilbos zum Einsamen Berg stattgefunden hatte. Und drittens: „Der Brennende Schatten“ wurde erstmals an den Weihnachtstagen 2005 gesendet, und ich weiß von Zwölfjährigen, die gespannt vorm Radio (oder, via Livestream, am Computer) gesessen haben, um keine Minute zu verpassen.
Das alles macht mich ungefähr so stolz wie vor vielen Jahren das Erscheinen meines allerersten Buches. Das hat ein wenig mit Nostalgie zu tun, aber auch mit einem großen Respekt vor dem Medium Hörspiel und jenen, die aus Geräuschen und Stimmen Welten erschaffen - diesmal eben Merles Welt, und irgendwie auch meine. Ich wusste nicht, was ich zu erwarten hatte, als ich das Manuskript beim Sender abgab. Mir war sogar ein wenig mulmig. Ich hatte keinen Einfluss auf die Besetzung oder die Inszenierung. Ich fürchtete, die Stimmen könnten nicht zu denen passen, die ich beim Schreiben im Ohr gehabt hatte. Oder, schlimmer noch, es könnten Widersprüche zu den Romanen entstehen.
Als mich der Regisseur Jörg Schlüter kurz vor Weihnachten einlud, im Studio das fertige Hörspiel anzuhören, freute ich mich darauf wie ein Kind. Und war zugleich ungeheuer nervös. Im Manuskript gab es gleich auf der ersten Seite den „Chor der Meerjungfrauen“, von dem ich nicht wusste, wie er umgesetzt werden würde. Es gab die Meerhexe, die leicht zu einer Karikatur hätte werden können. Es gab die tragische Szene von Unkes Ankunft in Venedig, die als emotionaler Anker der ganzen Geschichte unbedingt funktionieren musste. Und es gab, als Damoklesschwert über der ganzen Produktion, die Vorgabe des Senders, das Hörspiel dürfe nicht zu intensiv oder gar erschreckend für neunjährige Kinder sein. (Was wohl vor allem bedeutet: nicht zu intensiv für die Eltern der neunjährigen Kinder.)
Nun saß ich also mucksmäuschenstill am Mischpult, der Tonmeister drückte auf Start. Und ich war augenblicklich in der Tiefsee, in einem wirbelnden Schwarm aus Meerjungfrauen, gebannt von der Bedrohlichkeit der Meerhexe. Bei Unkes Begegnung mit den Venezianern habe ich heftig geschluckt (aber so weit ich weiß, haben keine Neunjährigen davon Schaden genommen). Und es gab keine Stimme, die nicht dem Charakter entsprach, den ich mir ausgedacht hatte. Ich war wieder zwölf, es war Weihnachtszeit, und alles war so, wie es sein musste. Noch besser, sogar.
Noch eine Anmerkung zum Inhalt: Die Romane der Merle-Trilogie spielen über sechzig Jahre nach den Geschehnissen um den „Brennenden Schatten“. Arcimboldo ist in den Büchern ein alter Mann und Unke lebt noch immer an seiner Seite. Man muss die Trilogie nicht kennen, um das Hörspiel zu verstehen. Aber für all jene, die das Venedig der Meerjungfrauen und lebenden Steinlöwen bereits besucht haben, bietet „Der Brennende Schatten“ einen Schlüssel zu vielen späteren Ereignissen. Wie kam es zu der Feindschaft zwischen Arcimboldo und Umberto? Was hat es mit den Subozeanischen Reichen auf sich, die in den Romanen nur beiläufig erwähnt werden? Woher stammt das Unterseeboot, in das es Unke und Serafin im dritten Band verschlägt? Welche Verbindung besteht zwischen Sphinxen und Horuspriestern? Und, vor allem, wie stieß das Ägyptische Imperium auf die Macht der Sonnenmagie, mit der es später einen beispiellosen Vernichtungsfeldzug gegen den Rest der Welt führen würde? Antworten darauf finden sich nicht in den Büchern, nur in diesem Hörspiel.
In diesem Sinne, ganz egal, zu welcher Jahreszeit: Frohe Weihnachten!

16. November 2007

Auf der Frankfurter Buchmesse hatte der Splitter-Verlag die Leseproben zum kommenden SEIDE-UND-SCHWERT-Comic bereits zu Tausenden verteilt. Jetzt gibt´s die ersten acht Seiten auch online. Eine meiner bisherigen Lieblingsseiten ist das Panorama der Wolkeninsel (Zeichnung: Ralf Schlüter; Tusche: Horst Gotta; Farben: Dirk Schulz):(Zum Vergrößern bitte anklicken.)

15. November 2007

Morgen erscheint DER BRENNENDE SCHATTEN. Für das Booklet der Doppel-CD habe ich einen Text zur Entstehungsgeschichte geschrieben, den ich in den nächsten Tagen hier ins Journal setzen werde.
Außerdem noch zwei Fotos von der Lesung in Berlin am vergangenen Freitag, gemeinsam mit Andreas Fröhlich ...

08. November 2008

Christian Redl spielt Buenaventure. Davon wusste ich nichts, bis ich ihn gestern im Studio die ersten Zeilen sprechen hörte. Die Hauptrolle des 15jährigen Walker in DER KLABAUTERKRIEG wurde mit Florian Seigerschmidt besetzt, der bereits den jungen Arcimboldo im BRENNENDEN SCHATTEN gespielt hat. Und dann war da gestern abend noch ein ganzer Haufen Piraten, sieben insgesamt, die alle auf engstem Raum im Studio so tun mussten, als befänden sie sich auf einer Insel in der Karibik, tief unten in einem Felsspalt, in dem sie von einer Horde Klabauter angegriffen werden. Anders als bei den meisten niedriger budgetierten Hörspielen werden im KLABAUTERKRIEG (wie schon beim BRENNENDEN SCHATTEN) die Szenen mit voller Besetzung und in Bewegung durchgespielt. Was konkret so aussieht: Sieben erwachsene Männer hantieren mit Säbeln und Degen in einem schallgeschützten Tonstudio des WDR, zwängen sich durch "Felsschächte" aus fahrbaren gepolsterten Wänden, trampeln auf Plankenböden oder Kies herum und werden dabei von Regisseur Jörg Schlüter zentimetergenau zwischen den diversen Mikrofon umherdirigiert (die nötig sind für das endlos komlipizierte 5.1-Surround-Verfahren). Auf Fotos von anderen Hörspielproduktionen sieht man die Schauspieler oft am Tisch vor einem Mikrofon sitzen. Beim KLABAUTERKRIEG ist alles anders: Da wird real gerannt, gerempelt und gekämpft, so als würden hier Motion-Capture-Aufnahmen für einen Film vor Green Screen, nicht für ein Hörspiel gemacht.
Bis Mitte nächster Woche sind in Köln also noch die Piraten und Klabauter los, dann beginnt die Mischung. Gesendet wird DER KLABAUTERKRIEG wie geplant am 25. und 26. Dezember jeweils um 14:05 Uhr auf WDR 5.

07. November 2007

Es ist schon ein ziemlicher Zufall: Nach zweijährigen Verzögerungen und endlosem Vertragsgerangel lag heute das erste fertige Exemplar von DER BRENNENDE SCHATTEN in der Post - am selben Tag, an dem ich den Regisseur Jörg Schlüter und sein Team im WDR-Studio besuchen werde, wo sie gerade an den Aufnahmen meines zweiten Originalhörspiels DER KLABAUTERKRIEG basteln. Mehr dazu in den nächsten Tagen.
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Und noch mal der Hinweis auf die Veranstaltung am Freitag: Andreas Fröhlich und ich treten um 20 Uhr in Berlin im Frannz-Club auf (Schönhauser Allee 36). Veranstaltet wird das Ganze von der Lauscherlounge alias Oliver Rohrbeck, "Justus Jonas" himself. Was bedeutet, dass einen Tag nach Start des Drei-Fragezeichen-Kinofilms zwei der Original-Fragezeichen vor Ort sein werden. Selbst wer sich nicht im Geringsten um DRACHE UND DIAMANT schert (aus dem wir lesen werden, bevor wir dann wie üblich wild drauflos plappern), bekommt also als Hörspielfan was geboten. Vielleicht klappt´s diesmal sogar ohne Tiraden gegen "Eragon" (wie bei unserem letzten Podiumsgespräch in Leipzig) ...
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Wie schon im letzten Eintrag erwähnt laufen in Berlin gerade die Aufnahmen zu den acht ALCHIMISTIN-Hörspielen. Hier eine erste Cover-Auswahl ...

02. November 2007

In den Berliner Stil-Studios haben die Mammut-Aufnahmen zu den ALCHIMISTIN-Hörspielen begonnen. Der Erzähler Friedhelm Ptok hat seine Texte bereits eingesprochen, fertig ist auch Timmo Niesner (der Frodo aus den Herr-der-Ringe-Filmen) als Christopher. Derzeit dürfte Yara Blümel die Hauptrolle als Aura Institoris aufnehmen.
(Eigentlich sollten hier noch zwei fertige Cover auftauchen, aber aus irgendeinem Grund verändern sich die Farben auf dem Weg von meinem Rechner ins Journal. Sobald ich den Fehler behoben habe, werden sie nachgeliefert.)
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Noch mehr Hörspiel: Am kommenden Montag beginnen beim WDR in Köln die Aufnahmen für DER KLABAUTERKRIEG, die Wellenläufer-Vorgeschichte, die an den Weihnachtstagen in zwei Teilen gesendet wird.

31. Oktober 2007

Hier in Auszügen die ersten Reaktionen zur GELÜBDE-Premiere am vergangenen Freitag bei den Hofer Filmtagen:

Der Spiegel:
Eine Huldigung, fast ein Akt der Heiligenverehrung, ist auch Dominik Grafs DAS GELÜBDE. Graf, vermutlich der zuverlässigste und doch überraschendste deutsche Regisseur der Gegenwart, hat im Auftrag des WDR-Fernsehens einen Kostümfilm gedreht, der im Jahr 1818 spielt und eine verbürgte Begebenheit schildert. (...) Fasziniert, aber auch mit skeptischer Distanz verfolgt Graf den Rummel und die politischen Intrigen um zwei in rätselhafter Hingabe (sowohl an den lieben Gott als auch füreinander) entflammte Heldengestalten. (...) DAS GELÜBDE zeigt den Schmutz, die Enge, die Armut und das Grauen dieses Landlebens, der Regisseur lässt seine Charaktere oft sogar den örtlichen Dialekt, ein westfälisches Platt, sprechen. (...) Das alles schildert Graf staunend, fast liebevoll, als beobachte er neidisch mit den Augen des Skeptikers, der selber nicht zum katholischen Wunderglauben finden kann und dies im Geheimen bedauert. Als Zuschauer bleibt einem der Heiligenzauber jedenfalls fern und rührt einen trotzdem an. Es ist ein Trost und eine Heimsuchung, das Glück der deutschen Provinz.

Die Welt:
Im Gegensatz zu Gibson ist Graf jeglicher Sympathien für Altritualisten unverdächtig, und DAS GELÜBDE wird ihm mehr Genreübung denn katholischer Erbauungsfilm; Spurenelemente eines historischen Politthrillers, eines Liebes- und selbst eines Fantasy-Horrorfilms finden sich. Trotz alledem nimmt Graf die spirituelle Dimension ernst und konzediert die Möglichkeit, dass die Stigmata sich einer rationalen Erklärung entziehen könnten. DAS GELÜBDE spielte - im doppelten Sinn - in Hof in einer eigenen Dimension.

TAZ:
So waren es die etablierten Regisseure, die für die besonderen Kinomomente zuständig waren. Dominik Graf etwa, der für DAS GELÜBDE Bilder gefunden hat, die in ihrer Komposition an Vermeer-Gemälde erinnern.

Tagesspiegel:
Um gelebte Utopie geht es auch in Dominik Grafs Historienfilm DAS GELÜBDE nach einem Roman von Kai Meyer. (...) Eine finstere Geschichte von Glaubenskraft und Willensstärke, die an Hans-Christian Schmids „Requiem“ erinnert – und ein Film, der an sein Sujet mit mindestens so viel Misstrauen herangeht wie die preußische Untersuchungskommission – und dennoch von der Kraft der unbedingten Überzeugung kündet.


Am 18. November wird DAS GELÜBDE auch auf dem Kinofest Lünen vorgestellt (11 Uhr, Cineworld Lünen, Kino 5)

Zum Schluss noch der Hinweis auf weitere Fotos von den Dreharbeiten, die ein Statist des Films auf seiner Website online gestellt hat (dort dem Link „Galerie“ zum letzten Eintrag folgen).

25. Oktober 2007

Morgen abend findet die offizielle GELÜBDE-Premiere bei den Hofer Filmtagen statt. Ich war vorher noch nie dort, weil ich zu jener Zeit, als ich noch Tage und Nächte auf Filmfestivals verbracht habe, meine Akkreditierung als Filmjournalist eher für das Fantasy-Filmfest, das Howl-Weekend-of-Horror oder, ganz besonders, für die Mailänder MIFED genutzt habe (wobei die MIFED alljährlich das Nonplusultra war, da dort wirklich jedes B-Picture lief, das man sich vorstellen - oder auch nicht vorstellen - konnte). Wie auch immer, DAS GELÜBDE läuft in Hof, und abgesehen von mir selbst werden der Regisseur Dominik Graf, die Hauptdarsteller Misel Maticevic und Tanja Schleiff, diverse andere Schauspieler und eine Reihe Crewmitglieder dort sein.
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Manchmal sagen mir 20jährige nach Lesungen "Ich habe DIE FLIESSENDE KÖNIGIN als Kind gelesen", und dann fühle ich mich sehr, sehr alt, bis mir klar wird, dass diejenige bei Erscheinen des Buchs vierzehn war und sechs Jahre für einen Teenager viel länger dauern als für einen Menschen Ende Dreißig. Eine Leserin, die tatsächlich schon als Kind bei meinen Lesungen war und nun immerhin alt genug ist, um ein ganzes Jahr in England zu verbringen, ist Annika Glante. Gestern hat sie mir ein Bild von einem Pub geschickt, an dem sie jeden Tag vorbeikommt und das sie regelmäßig an DIE WELLENLÄUFER erinnert und "ein bisschen lächeln lässt". (Und sie wisse, sagt sie, dass "jolly sailor" "munterer Seemann" heißt, aber dass die Wellenläufer-Verbindung trotzdem nicht von der Hand zu weisen sei ...)

20. Oktober 2007

Die Verfilmung von DAS GELÜBDE feiert kommende Woche auf den Hofer Filmtagen Premiere. Wer den Film schon Monate vor der Fernsehausstrahlung im Kino sehen möchte, kann das dort tun. Mehr dazu hier.
Die Daten der Vorstellungen, einschließlich der Kinos in Hof (Bayern):
Freitag, 26. Oktober, 19.30 Uhr, Central
Samstag, 27. Oktober, 18.00 Uhr, Regina
Sonntag, 28. Oktober, 12 Uhr, Cinema

17. Oktober 2007

Während Christian "Mana" Nauck bereits die Hälfte des zweiten Bandes fertig gezeichnet hat, ist nun endlich die vollständige Comic-Adaption des ersten WELLENLÄUFER-Romans in einem Band erschienen. Im Unterschied zur Erstveröffentlichung als Album, die nur die erste Hälfte des Romans umfasste, liegt nun die komplette Geschichte in einem kompakten Hardcover vor. Die Textadaption stammt, wie übrigens auch die des kommenden WOLKENVOLK-Comics, von Yann Krehl.Das Comic zu DIE MUSCHELMAGIER, dem zweiten Band der Trilogie, erscheint zwar erst in einem Jahr - im Oktober 2008 -, aber Christian hat die Coverillustration bereits fertiggestellt (Farben: Sven Strangmeyer). Wie auch im Comic selbst hat er den leichten Manga-Einfluss des ersten Bandes dezent zurückgenommen, was sich deutlich an Jolly, Munk und Griffin auf dem Cover zeigt. Im Hintergrund übrigens ein erster Eindruck von Aelenium, an den Rändern ein paar Wellen des Mare Tenebrosum.

16. Oktober 2007

In diesem Jahr war ich länger auf der Buchmesse und hatte mehr Termine als in all den Jahren zuvor - aber insgesamt war ich danach nicht ganz so geschlaucht wie sonst. Erstmals gab es in den Hallen ein Rauchverbot, das definitiv geholfen hat, und zumindest am Loewe-Stand kam noch ein wenig Zugluft dazu. Das Verteilen von Klebezetteln, auf die jeder während der Signierstunde den Vornamen für die Widmung schreiben konnte, war extrem schonend für meine Stimmbänder (wer´s nicht glaubt, mag gern mal 300 oder 400 Namen laut vor sich hin buchstabieren). Die meisten Leute glauben immer, Signieren sei vor allem anstrengend für die Hand - was ich überhaupt nicht so empfinde. Aber meine Stimme war früher meist für ein, zwei Tage danach arg angeschlagen. Ein Hoch also auf den Erfinder der Post-its (und auf Lila Haber von Simon & Schuster, von der ich mir die Zettelei während der US-Tour abgeschaut hatte).
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Aus verschiedenen Gründen habe ich bislang wenig über SABATEA erzählt, abgesehen davon, dass sich dahinter ein Fantasyprojekt für Lübbe verbirgt und damit offiziell ein "Erwachsenenroman". Während der diversen Auftritte auf der Messe habe ich nun erstmals verraten, dass es sich um eine Trilogie handelt - und dass SABATEA 1 bereits fix und fertig beim Verlag liegt. Einige haben das vielleicht schon geahnt, als ich kürzlich hier im Journal erwähnte, dass ich gerade die ersten 400 Seiten Korrektur gelesen habe (womit auch der Umfang des ersten Bandes klar wäre). Gestern habe ich die ersten Seiten von SABATEA 2 geschrieben. Band 1 erscheint im Herbst 2008, die beiden Folgebände wie gehabt im Abstand von sechs Monaten.

10. Oktober 2007

So macht man anderswo Werbung für Shampoo ...

09. Oktober 2007

Hier noch einmal der komplette und aktualisierte Terminplan für die Buchmesse (neue Termine sind gefettet):

Donnerstag, 11.10.
13 - 14 Uhr: Lesezelt, Podiumsdiskussion mit Jenny-Mai Nuyen, Peter Schwindt, Wolfgang Hohlbein und mir
16 Uhr: Signierstunde WOLKENVOLK-Comic (eine entsprechende Leseprobe wird verteilt) im Comic-Signierbereich in Halle 3

Freitag, 12. 10.
12 - 12.30 Uhr: Signierstunde am Stand des Loewe-Verlages
13 - 14 Uhr: Lesung & Live-Zeichnen zum WELLENLÄUFER-Comic im Comicforum (mit Christian "Mana" Nauck)

Samstag, 13.10.
10.45 - 11.45 Uhr: Kinder- & Jugendbuchforum, Lesung aus DRACHE UND DIAMANT
12 - 13 Uhr: Signierstunde am Stand des Loewe-Verlages
15 Uhr: Signierstunde WOLKENVOLK-Comic (Leseprobe wird verteilt) am Stand des Splitter-Verlages, Halle 3, H828
17 Uhr: Lesezelt, Podiumsdiskussion mit Sabine Ludwig und Maite Carranza

04. Oktober 2007

Eine der meist gestellten Fragen nach Lesungen, vor allem von Kindern und Teenagern, ist die nach meiner allerersten Geschichte: Wann habe ich mich zum ersten Mal hingesetzt und beschlossen, etwas zu schreiben? Ich bin ziemlich sicher, dass das 1980 war, im Zuge der ersten "Herr der Ringe"-Zeichentrickverfilmung und meiner Begeisterung für die Comic-Trilogie "Krieger der Geisterwelt" - damals war ich zehn, vielleicht knapp elf Jahre alt. Alle meine Text aus dieser Zeit lagen lange in einer Plastiktüte auf dem Speicher meiner Eltern. Vor ein paar Jahren habe ich sie in eine Ecke meines Arbeitszimmers gelegt und mehr oder minder vergessen. Beim Aufräumen bin ich jetzt wieder darauf gestoßen und dachte, es könne vielleicht interessant sein, die erste Seite der ersten Geschichte hier ins Journal zu stellen.
Zugleich war das Ganze auch mein erster Versuch, eine Schreibmaschine zu benutzen - eine sehr einfache Reiseschreibmaschine (für alle unter fünfzehn: quasi der Urgroßvater des Laptops), die ich so lange in Beschlag nahm, bis mir meine Eltern ein paar Jahre später eine elektrische kauften. Heute schreibe ich mit zwei Fingern, damals mit einem - und zwar so, dass ich wirklich noch jeden Buchstaben ausgiebig suchen musste. Rückblickend wundert mich ein wenig, dass ich überhaupt die Geduld aufgebracht habe, die kompletten neun Din-A5-Seiten zu schreiben (ganz unten steht aber tatsächlich "Ende"). Mir war klar, dass ich den Text tippen musste, er sollte schließlich wie ein BUCH aussehen. Aber dass ich keine Erfahrung mit Schreibmaschinen hatte, sieht man auch daran, dass ganz oben die erste Zeile der zweiten Seite auftaucht, durchgestrichen, weil ich das Blatt falsch eingespannt hatte. Die Rechtschreibung ist stellenweise entsprechend fragwürdig, Tipp-Ex kannte ich noch nicht. Immerhin beweist der Inhalt, dass man eine klassische Fantasy-Queste innerhalb von einer Seite in Gang bekommen kann (mir war der ganze Hobbitkram am Anfang des "Herrn der Ringe" definitiv zu langwierig) ...PS: Die Seite anklicken zum Vergrößern ...
PPS:Wer meinen Hinweis auf "Krieger der Geisterwelt" und die Hauptfigur Schlammfisch in meinem Vorwort zur Neuausgabe von NIBELUNGENGOLD gelesen hat, bekommt hiermit das entsprechende Anschauungsmaterial nachgeliefert.

28. September 2007

Nach der Arbeit am KLABAUTERKRIEG-Hörspiel, der Überarbeitung des Hörspielmanuskripts für DIE ALCHIMISTIN und DIE UNSTERBLICHE und dem Konzept für eine Fernsehserie (mehr oder minder eine Auftragsarbeit für die Produzentinnen von Zieglerfilm) sitze ich jetzt wieder an SABATEA, dem nächsten Romanprojekt. Die ersten 400 Seiten sind seit Wochen fertig und vollständig korrigiert. Um nach der Pause wieder ein besseres Gefühl für die Charaktere zu bekommen (und keine Widersprüche einzubauen) habe ich gestern das ganze Manuskript durchgesehen und mir Schlüsselsätze und Dialogzeilen zu jeder der Hauptfiguren in eine separate Datei kopiert - das sind 15 Seiten über insgesamt fünf Charaktere. Einzelne Begriffe und Formulierungen mit den wichtigsten Charaktereigenschaften habe ich zusätzlich farbig hervorgehoben. Das alles hat gerade einmal drei oder vier Stunden gedauert, erspart mir aber am Ende des Romans einen Berg von Arbeit, falls ich im Nachhinein feststellen müsste, dass einzelne Figuren in ihrem Verhalten (auch zueinander) inkonsistent sind. Etwas Ähnliches habe zum ersten Mal bei der WOLKENVOLK-Trilogie versucht, wo es sich vor allem in der Beziehung Niccolo-Nugua bewährt hat.

21. September 2007

Ich weiß nicht, wann zum letzten Mal einer meiner Texte ohne einen einzigen Änderungsvorschlag des Lektorats abgesegnet wurde - aber genau das hat der WDR gerade mit DER KLABAUTERKRIEG getan. Freue mich. Möglich, dass für die Radiosendung ein, zwei Gefechte ein wenig gekürzt werden müssen, aber die sind dann im nächsten Jahr auf der CD wieder drin.
Stichwort CD: DER BRENNENDE SCHATTEN bekommt Fernsehwerbung auf RTL2 - das erste Mal, dass eine meiner Geschichten mit TV-Spots beworben wird.

17. September 2007

(18.09., TERMINE AKTUALISIERT!)
Bis zur Frankfurter Buchmesse ist es nicht mehr lange hin, darum hier schon einmal alle meine Veranstaltungen im Überblick:

Donnerstag, 11.10.
13 - 14 Uhr: Lesezelt, Podiumsdiskussion mit anderen Fantasy-Autoren (beim letzten Stand der Dinge Jenny-Mai Nuyen, Peter Schwindt und Wolfgang Hohlbein)

Freitag, 12. 10.
12 - 12.30 Uhr: Signierstunde am Stand des Loewe-Verlages
13 - 14 Uhr: Comicforum, DIE WELLENLÄUFER als Comic (mit Christian "Mana" Nauck)

Samstag, 13.10.
10.45 - 11.45 Uhr: Kinder- & Jugendbuchforum, Lesung aus der WOLKENVOLK-Trilogie
12 - 13 Uhr: Signierstunde am Stand des Loewe-Verlages
17 Uhr: Lesezelt, Podiumsdiskussion mit Sabine Ludwig und Maite Carranza

Dazu kommt noch eine Signierstunde gemeinsam mit dem Rest des Teams des WOLKENVOLK-Comics. Der Splitter-Verlag druckt zur Messe eine 9-seitige Leseprobe mit den ersten fertigen Seiten der SEIDE-UND-SCHWERT-Adaption (die erst im Herbst 2008 erscheint). Der genau Termin der Signierstunde steht noch nicht fest.

11. September 2007

Wer sich öffentlich über eine schlechte Kritik ereifert, gilt schnell als schlechter Verlierer. Deshalb behaupten Künstler aller Richtungen gern, dass sie Kritiken gar nicht lesen. Natürlich ist das Unsinn. Wen nicht interessiert, was das Publikum denkt, sollte lieber Blumenvasen für den Eigengebrauch töpfern.
Für Schriftsteller war es früher damit getan, einmal im Monat den Stapel Kopien von Rezensionen durchzublättern, den die Verlage einem schicken. Heute gibt es die Amazon-Kundenrezensionen, und damit hört der Spaß leider auf. Sich über gute Rezensionen auf den Amazon-Seiten zu freuen und die schlechten als inkompetent, wichtigtuerisch, neidgesteuert und - schlimmstenfalls - bösartig abzutun, ist sehr verlockend. Womit wir dann wieder beim schlechten Verlierer vom Anfang wären. Das Problem dabei ist: Die Autoren können in diesem Fall nur die Verlierer sein. Diskussionen mit Kritikern will eigentlich niemand ernsthaft führen, es sei denn im Fernsehen, weil es da Bücher verkauft. Alles andere geht meist nach hinten los. Zähneknirschend sagt man sich dann Dinge wie "Hat das Buch halt nicht verstanden" oder eher noch "Lass die Idioten doch schreiben, was sie wollen".
Das Schlimme an dem, was da jedermann bei Amazon verbreiten darf, sind gar nicht so sehr die Beweggründe der Rezensenten, sondern vielmehr die mangelnde Einflussnahme von Seiten Amazons. Es gibt keine ernsthafte Qualitätskontrolle. Der Button "Rezension unzumutbar" bietet keinen Platz für eine fundierte Begründung. Und gäbe es ihn, würde sich wahrscheinlich niemand bei Amazon darum scheren.
Ziel soll keineswegs sein, jede schlechte Leserkritik zu verbannen. Amazons Rezensionsdemokratie treibt kuriose Blüten im Negativen und Positiven: Viele gute Besprechungen sind ebenso naiv, schauderhaft formuliert und uninformiert wie die schlechten. Katastrophal ist vielmehr, dass eine redaktionelle Betreuung zwar behauptet wird, aber nicht stattfindet. Wenn sich also jemand lang und breit auf der Seite des "Buch von Eden"-Taschenbuchs darüber auslässt, dass es in dem Roman keine bildhaften Beschreibungen, keine mittelalterliche Atmosphäre und keine ausgearbeiteten Figuren gebe, muss man das als Autor schlucken. Wenn dann aber derselbe Rezensent im allerletzten Absatz erwähnt, dass er ja nur das um 60 Prozent (!) gekürzte Hörbuch kenne, nicht aber den vollständigen Roman, ist das, höflich gesagt, fragwürdig. Der Fehler liegt bei Amazon: Warum ist diese Rezension auch auf der Seite des Taschenbuchs zu lesen, statt nur beim Hörbuch, wo sie hingehört (und womöglich auch nicht ganz unangebracht ist)?
Die Amazon-Rezensionen sind zu einem chaotischen Selbstläufer geworden, den die Redaktion nicht mehr kontrollieren kann oder will. Aber schneidet sich Amazon damit nicht ins eigene Fleisch? Meinen eigenen Bücherkauf entscheide ich fast immer nach den negativen Kritiken: Steht zwischen zehn guten Besprechungen eine schlechte, lese ich die als erste. Die Kaufentscheidung fällt bei mir nach den ersten paar Sätzen, denn: Wie viel Zeit möchte man schon aufwenden für unbeholfenes Deutsch, schwammige Meinungen und - das sind die schlimmsten Fälle, und sie werden immer häufiger - Selbstdarstellungen der Rezensenten? Trotzdem reicht mir oft die Tatsache, dass ein Buch jemandem nicht gefallen hat. "Wird mir bestimmt genauso gehen", denke ich dann. Und verzichte darauf. Gut für mein Konto. Schlecht für Amazon.

05. September 2007

Das Manuskript für die Hörspieladaption von DIE ALCHIMISTIN und DIE UNSTERBLICHE ist da. Ganze 350 Seiten dick. Gestern hatte ich ein längeres Telefongespräch mit dem Fotografen, der die Cover für die acht CDs gestaltet, und musste zum ersten Mal seit Jahren wieder über Aura nachdenken. Und darüber, dass ihr Charakter mehr als alles andere von Verlusten geprägt ist. Passend dazu kam heute morgen ein Musikstück per Email, das für eine Art Soundtrack-CD zu mehreren meiner Bücher komponiert wurde. Titel: "Aura". Und es bringt ihre Traurigkeit ziemlich genau auf den Punkt.
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Christian Nauck und Sven Strangmeyer haben gerade einen der emotionalen Wendepunkte der Comic-Adaption von DIE MUSCHELMAGIER illustriert:copyright (c) Nauck/Strangmeyer/ Ehapa

03. September 2007

Am Wochenende habe ich die erste Fassung des SIEBEN-SIEGEL-Drehbuchs gelesen. Eine Menge Action mit fliegenden Hexenfischen, von der ich annehme, dass sie aus Kostengründen noch um einiges reduziert werden wird. Ansonsten vom Ton her zwischen "Goonies" und, ähm, SIEBEN SIEGEL, was ich ziemlich gelungen finde. Erfahrungsgemäß wird es in den nächsten Wochen diverse weitere Fassungen geben - nur eine Garantie, dass der Film auch gedreht wird, hat man leider erst, wenn gedreht wird. Immerhin ist wohl für den Herbst ein Casting geplant. (Und, nein, ich habe keinen Einfluss darauf, weiß auch nicht, wo es stattfindet oder wer genau dafür zuständig ist. Bitte, bitte keine diesbezüglichen Anfragen an mich ...)
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Bei Hörspiegel.de gibt es ein neues Interview zum Thema Hörspiele und Hörbücher.
In diesem Zusammenhang: Joachim Knappe hat ein sehr schönes Cover für die CD von DER BRENNENDE SCHATTEN fertig gestellt, das einen Bogen zurück zu den Titelbildern der drei Merle-Bücher schlägt:copyright (c) Joachim Knappe

28. August 2007

Ein langes Interview wurde am vergangenen Wochenende im Deutschlandfunk gesendet und kann hier vollständig heruntergeladen werden. Das Gespräch mit der Journalistin Tanya Lieske dauert 25 Minuten und geht erfreulicherweise um einiges tiefer als viele andere Interviews der letzten Jahre - ein paar durchaus kritische Fragen inklusive. Interviews machen vor allem dann Spaß, wenn man als Befragter ans Nachdenken über die eigene Arbeit gerät, und das war hier an ein, zwei Stellen durchaus der Fall. (Zusätzlich gibt es noch eine Lesung der - gekürzten - ersten Mondkind-Szene aus SEIDE UND SCHWERT.)
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Und noch ein Link zum Deutschlandfunk, wo schon vor ein paar Monaten ein Artikel über Drachen in der Literatur veröffentlicht wurde, in dem es u.a. auch um die Drachen der WOLKENVOLK-Trilogie geht.

27. August 2007

Gerade habe ich mir auf einhundert Seiten das vollständige Manuskript zum KLABAUTERKRIEG-Hörspiel ausgedruckt. Die letzte Korrektur mache ich, wie bei all meinen Texten, auf Papier (nach mehreren Teil-Korrekturen am Bildschirm). Morgen werde ich das Ganze wohl beim WDR abgeben. Ohne allzu gezieltes Daraufhinarbeiten sind die beiden Teile fast aufs Wort genau so lang geworden wie DER BRENNENDE SCHATTEN vor zwei Jahren. (Damals war die erste Fassung ein wenig länger, und ich musste ein paar Dialoge kürzen, damit die Spielzeit von zweimal ca. 53 Minuten nicht überschritten wurde.)
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Nachträglich den Kollegen von der "Perry Rhodan"-Serie herzlichen Glückwunsch zum 2400. Band. Die Serie erscheint seit 46 Jahren jede Woche mit einem neuen Roman, und das ist Grund genug, dieses Foto von der Rhodan-Homepage zu klauen und damit grob fahrlässig gegen das Copyright von Redakteurin Miriam Hofheinz zu verstoßen. Zu sehen sind Dirk Schulz (Rhodan-Illustrator, Herausgeber des Splitter-Verlages und Kolorist des WOLKENVOLK-Comics), Rhodan-Chefredakteur Klaus N. Frick und ich auf der Leipziger Buchmesse 2007.

21. August 2007

Mittlerweile sitze ich am zweiten Teil des KLABAUTERKRIEG-Hörspiels. Bis Ende des Monats sollte ich fertig sein, dann geht es weiter mit SABATEA.
Derweil wird beim Hörverlag unter Hochdruck an der Hörspieladaption der Wolkenvolk-Trilogie gearbeitet. Wie bereits erwähnt erscheint im September LANZE UND LICHT, im November DRACHE UND DIAMANT. Das Plakat, mit dem Ende des Jahres für die gesamte Hörspiel-Trilogie geworben wird, sieht so aus:

14. August 2007

Das alte Forum hat schon vor über einem Jahr begonnen, allmählich den Geist aufzugeben: Probleme beim Einloggen, Threads, die nicht mehr geöffnet werden konnten usw. In den nächsten Tagen geht das neue online, an dem Fly gerade mit Hochdruck bastelt. Alle früheren Beiträge werden dann vorerst weiterhin im Archiv bereit gestellt.
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Die Option für den SIEBEN-SIEGEL-Film wurde gerade verlängert und es sieht nach wie vor recht gut aus. Kai-Uwe Hasenheit sitzt derzeit am Drehbuch, Regisseur Sven Unterwald will mit dem Casting beginnen, soabald er in Rom und Malta den, ähm, Atze-Schröder-Film abgedreht hat.
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Die Arbeit am Wellenläufer-Hörspiel DER KLABAUTERKRIEG geht voran. Während ich gerade mal die ersten zwanzig Seiten geschrieben habe, wurde der Beginn für die Aufnahmen in den WDR-Studios auf den 5. November festgelegt.
Die Grundidee, über die erste Begegnung zwischen Walker und dem Pitbullmann Buenaventure zu schreiben, steht schon lange, der grobe Plot immerhin seit ein paar Monaten (als ich aufgefordert wurde, nun endlich mal eine Inhaltsangabe für den WDR-Hörspielkatalog zu schreiben). Seitdem habe ich Ideen gesammelt, die ich vor anderthalb Wochen ausgesiebt und chronologisch und dramaturgisch geordnet habe. Letzte Woche Montag habe ich dann begonnen, das Exposé - mein Handlungsgerüst - zu schreiben. Am Donnerstag habe ich es bei meiner Redakteurin Ulla Illerhaus beim WDR abgegeben und eine Stunde später das Okay bekommen. Seit Freitag schreibe ich das eigentliche Manuskript, was diesmal deutlich schneller geht als vor zwei Jahren bei meiner ersten WDR-Produktion DER BRENNENDE SCHATTEN. Wie schon bei der Merle-Vorgeschichte versuche ich, so viele Querverweise zu den Büchern wie möglich unterzubringen, ohne jene Hörer, die keinen der Romane kennen, vor den Kopf zu stoßen. Während im BRENNENDEN SCHATTEN allerdings bereits "große" Zusammenhänge wie die Entstehung des Ägyptischen Imperiums behandelt wurden, ist DER KLABAUTERKRIEG deutlicher losgelöst von der Trilogie - zumal die Geschichte zwei Jahre vor dem Erdbeben von Port Royal und der Enstehung der eigentlichen Wellenläufer spielt.

09. August 2007

Bevor ich´s vergesse: Das Hörspiel zu LANZE UND LICHT, das im September im Hörverlag erscheint, ist toll geworden. Nach mehrmaligem Anhören - und gestern dann wirklich mal konzentriert über Kopfhörer - erscheint es mir fantastischer und (um ein Modewort zu bemühen) epischer als der erste Teil. Was, zugegeben, auch an den Vorlagen liegt: SEIDE UND SCHWERT hatte weniger und "weltlichere" Schauplätze. Regisseur Wolfgang Seesko und sein Tonmeister haben sich sehr schöne Geräuschkulissen für den Drachenfriedhof, die Riesenstadt und die Schiffe der Geheimen Händler einfallen lassen, und es gibt eine ganze Reihe herausragender Sprecherleistungen (etwa Nugua, Niccolo, Seelenschlund, Aetherfragment, Riesenkönig).
Im Grunde gibt es zwei Punkte, die eine Adaption für einen Autor interessant machen können: 1) Alles ist genau so, wie man es sich vorgestellt hat (oder besser), oder aber 2) etwas ist ganz anders, als man es sich vorgestellt hat (UND besser). Letzteres trifft für mich beim Aetherfragment zu, das zu meinem Erstaunen weiblich besetzt wurde - ich hatte seine Stimme immer männlich im Kopf, obwohl das m.W. nach im Roman nicht erwähnt wird. Dass eine Schauspielerin die bessere Wahl ist, belegt das Hörspiel - das Aetherfragment stiehlt mit einer ungewöhnlichen Intonation und teils recht schrägen Satzbetonungen einigen anderen die Show.
In den nächsten Tagen mehr zur Arbeit an meinem Wellenläufer-Hörspiel DER KLABAUTERKRIEG ...

07. August 2007

Der erste große Abschnitt von SABATEA ist geschrieben. Ich lege die Geschichte erst mal für ein paar Wochen beiseite, weil es höchste Zeit wird, dass ich mich an DER KLABAUTERKRIEG setze. Aufmerksame Journal-Leser erinnern sich: Das ist das zweiteilige Hörspiel, das an Weihnachten vom WDR gesendet werden soll und die Vorgeschichte von Walker und Buenaventure aus den WELLENLÄUFERN erzählt. Ich habe gerade damit begonnen, die Aufnahmen sollen im November stattfinden. Regie führt wie schon bei der Merle-Vorgeschichte DER BRENNENDE SCHATTEN Jörg Schlüter, der sich schon mal auf ein ziemliches Piratenspektakel gefasst machen darf ... Einschließlich Klabauterheeren, Seeschlachten und erstmals, da in den Romanen immer nur beiläufig erwähnt, den berüchtigten Scherbengruben von Antigua. (Übrigens erscheint DER BRENNENDE SCHATTEN nun endlich auf Doppel-CD, im November bei Lübbe-Audio.)
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Violet haben vier Stücke aus ihrem "Book of Eden"-Album online gestellt, einschließlich eines hausgemachten Videos zum Song "Der Nigromant". Downloads gibt es auf der MySpace-Seite der Band.

01. August 2007

Seit gestern Abend bin ich zurück von einer Reise durch Irland. Neben einer Million E-Mails wartete die Nachricht, dass DRACHE UND DIAMANT erwartungsgemäß ein paar Plätze auf der Liste gefallen ist (von 12 auf 17), nachdem Harry Potter mit Kanonendonner die ersten Plätze zurückerobert hat. Dafür ist LANZE UND LICHT wieder eingestiegen, haarscharf auf Platz 50. Und aus den USA kam die Nachricht, dass die Hardcover-Ausgabe von PIRATE EMPEROR (Die Muschelmagier) gerade in die zweite Auflage geht. Zu guter Letzt lag im Postberg eine Vorabversion des Hörspiels zu LANZE UND LICHT, das ich mir anhöre, sobald ich diesen Eintrag getippt habe (und anfange, Fotos zu sortieren). Was genau jetzt ist.

22. Juli 2007

Das Album von Violet mit der Musik zum BUCH VON EDEN war bereits für Herbst letzten Jahres angekündigt. Seitdem hat ein Rechtsstreit zwischen Band und Label die Veröffentlichung wieder und wieder hinausgezögert, obwohl sogar bereits CDs gepresst und Cover gedruckt wurden. Wie es aussieht, wird sich das Ganze noch ein Weilchen hinziehen, ehe die CD endlich anderswo erscheinen kann. Unabhängig davon gehen Violet jedoch ab Herbst mit der Musik auf Tour. Hier ist das Plakat, weiter unten stehen die vorläufigen Termine.11. Oktober 07. Alter schlachthof, Soest. 20.00
02. November 07. Bürgerzentrum, Ahlen
24. November 07. Support für THE HOUSE OF USHER, Live-DVD-Produktion, Sonic Club, Soest
27. Januar 08. Kurhaus, Hamm
10. Februar. Lindenmühle, Burguffeln
30. April. Walpurgisnacht, Orlamünde

15. Juli 2007

Nachdem 2001 die ersten Gespräche über eine mögliche Verfilmung von DAS GELÜBDE stattgefunden hatten, war mir naturgemäß nicht ganz klar, was ich zu erwarten hatte. Natürlich wusste ich, wer den Film machen wollte, und war deshalb guter Dinge. Dann zogen sich die Vorbereitungen - Drehbuch und Finanzierung - über Jahre hinweg, und aus Erfahrung wusste ich, dass das meist bedeutet, dass der Film nicht zustande kommen wird. Etwa im zweiten Jahr bekam ich ein ausfühliches Exposé, das nah am Roman war, die Figur des Brenatno aber noch dunkler und kaputter anlegte als das Buch. Ich dachte: Warum nicht? Schließlich, 2005, erhielt ich ein Drehbuch, das mit diesem Exposé nichts mehr zu tun hatte und in eine gänzlich andere Richtung ging: Nach wie vor der Roman, aber ein ruhigerer, fast bedächtiger Brentano, bereits zu Beginn der Geschichte ein gläubiger Katholik, der seinen Tagen als Wüstling abgeschworen hat. Und wieder: Warum nicht? Dann wurden die Dreharbeiten ein ums andere Mal verschoben, und einmal mehr sah ich kommen, dass der Film nie gedreht werden würde. Bis offiziell das grüne Licht kam. Alles weitere ist nicht lange her und kann hier im Journal nachgelesen werden: Besuche bei den Dreharbeiten und, parallel dazu, erneute und genauere Lektüre des Drehbuchs. Diesmal war ich extrem angetan, vor allem auch von den Änderungen und Ergänzungen.
Jetzt habe ich den Film gesehen. Ähem, dreimal an einem Tag.
Und alles ist gut. Eins zu eins eine Umsetzung des Drehbuchs und zu zwei Dritteln eigentlich auch der Roman - mit einem neuen Mittelteil, in dem Brentano Dülmen und Anna für eine Weile verlässt, nach Berlin zu seiner Schwester Bettina von Arnim reist und anschließend ins Münsterland zurückkehrt, wo dann der Rest der Romanhandlung seinen Lauf nimmt (einschließlich der Begegnung mit der zweiten, "anderen" Anna oben im Glockenturm). Die Ergänzungen, vor allem die Begegnung mit Bettina, dienen dazu, die Hauptfigur komplexer und runder zu machen, was ganz fantastisch gelungen ist; außerdem geben sie dem Zuschauer ein wenig Luft nach all dem religiösen Fanatismus in Dülmen, der rund um die Figur der Anna explodiert. Das historische Setting ist durchweg glaubwürdig, man hat nie das Gefühl, Kulissen und Kostüme zu sehen - am besten zu vergleichen mit diversen britischen Historienfilmen, denen das auch meist besser gelingt als Hollywoodproduktionen. Und ich kann gar nicht genug Gutes über die beiden Hauptdarsteller sagen: Misel Maticevic und Tanja Schleiff haben einige der komliziertesten und längsten Dialoge, die ich seit geraumer Zeit in einem vergleichbaren Film gesehen habe, und ich hatte nicht ein einziges Mal das Gefühl, dass einer von beiden spielt. Für beide dürfte das ein Karriereschritt sein, vor allem für Maticevic, der ja zuvor gern in Verbrecherrollen gecastet wurde und hier zeigen kann, was für ein Sprachvirtuose er ist. Als ich einige seiner Dialoge im Drehbuch gelesen habe - lang, komplex, oft sehr literarisch -, habe ich die Stirn gerunzelt und mich gefragt, ob das irgendwer glaubwürdig rüberbringen kann. Zweifel zerstreut. Er kann´s. Und wie.
DAS GELÜBDE ist zweifellos kein Film für jedermann. Er ist sehr ruhig, es wird viel geredet, die Figuren kämpfen mit Glaubenskrisen und geheime Leidenschaften. Was ein breites Publikum um 20.15 Uhr in der ARD davon halten wird (irgendwann 2008), weiß ich nicht. Aber ich hätte mir keine schönere Verfilmung wünschen können.

10. Juli 2007

Während es mit SABATEA gut voran geht, warte ich seit vergangenem Freitag nervös auf eine DVD mit - tatataaa - DAS GELÜBDE. Der Schnitt ist fertig, der Ton noch nicht. Am Freitag rief jemand von der Bavaria an, um sich meine Adresse bestätigen zu lassen. Die DVD gehe sofort in die Post, hieß es. Samstag war sie noch nicht da, damit war zu rechnen. Montag auch nicht, das macht´s nun wirklich spannend. Heute ist Dienstag und der Postbote war noch nicht da. Also warte ich. Ziemlich ungeduldig. Und müsste eigentlich eine wirklich wichtige SABATEA-Szene schreiben. Trinke aber lieber noch einen Kaffee. Und warte weiter.

02. Juli 2007

DRACHE UND DIAMANT ist auf der "Spiegel"-Bestsellerliste weiter gestiegen und steht heute auf Platz 11. Ich freue mich. Wobei Andreas Eschbach auf seiner Website einmal ganz richtig festgestellt hat, dass die Platzierungen weniger die Leser als den Autor interessieren. Recht mag er haben. Aber da müsst ihr jetzt durch ...
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James Owen ("Mythenwelt") hat in seiner letzten E-Mail ominös angedeutet, dass er von einer Stalkerin verfolgt und diese nun festgenommen wurde. Ich kenne die schmutzigen Details noch nicht, aber in diesem Zusammenhang sei angemerkt, dass der zweite Band seiner "Imgainarium Geographica"-Reihe im Januar 2008 erscheint. Bereits auf dem Markt ist ein Piratenbildband, den er zusammen mit seinem Bruder Jeremy unter dem Titel "Lost Treasures of the Pirates of the Caribbean" veröffentlicht hat. Zudem ist der erste "Mythenwelt"-Band vergangenen Monat auf französisch erschienen.
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In dieser Szene aus DAS GELÜBDE besucht Brentano den lokalen Adeligen:

27. Juni 2007

Wegen des wunderbaren Wetters wurde das "Open Air Fantasy-Festival" (siehe Eintrag vom 14. Juni) in die Stadthalle Flörsheim verlegt. Was leider nicht ganz so romantisch klingt wie "am magischen Steinkreis in den Weilbacher Kiesgruben". Hier die neue Veranstaltungsadresse:

Stadthalle Flörsheim
Kapellenstraße 1
65439 Flörsheim

Einlass um 18.00 Uhr
Beginn der Veranstaltung 19.00 Uhr
Dazu noch meine Lesungstermine zwischen all den anderen Autoren:
21.45 - 22.00: Lanze und Licht
22.45 - 23.00: Drache und Diamant
Das sind jeweils nur ein paar Minuten (letztlich meist ca. zwanzig), aber alle Autoren laufen die meiste Zeit über auf dem Gelände (bzw. nun wohl in der schönen Flörsheimer Stadthalle) herum und sind in der Regel auch bereit, sich mit den Besuchern über dies und jenes zu unterhalten.
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Außerdem mal wieder ein Lebenszeichen vom GELÜBDE:

21. Juni 2007

Meines Wissens ist es das erste Mal, dass es eines meiner Bücher auf die "Spiegel"-Bestsellerliste geschafft hat: In der kommenden Ausgabe vom 25. Juni steht DRACHE UND DIAMANT auf Platz 15. Parallel dazu belegt der Roman Platz 1 in der Kinder- und Jugendbuchbestsellerliste - ebenfalls ein Novum, nachdem es LANZE UND LICHT bis auf Platz 3 geschafft hatte.
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Zur Feier des Tages bekommt das neue Buch einen offiziellen Arbeitstitel: SABATEA.

18. Juni 2007

Das neue "Buch ohne Arbeitstitel" hat heute die 300-Seiten-Marke passiert. Ein paar Vorschläge für provisorische Ttel, einige durchaus spaßig, sind schon bei mir angekommen, aber keiner trifft so recht die Stimmung der Geschichte (kein Wunder, kennt ja keiner ...). Trotzdem Alternativen bitte wie gehabt an: info@kaimeyer.com
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Ein neues Interview ist bei phantastik-couch.de erschienen, dazu gibt es eine Rezension zu DRACHE UND DIAMANT. Weitere aktuelle Besprechungen zum dritten Band der Wolkenvolk-Trilogie sind hier und hier zu finden. Und weil ich mich eh gerade mit meterlangen Links herumschlage, hier noch einer zu einem Bericht über meine Lesung in Bonn vor ein paar Wochen.
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Und wieder einmal DAS GELÜBDE, heute Brentano in seinem Gasthofzimmer: Der Schreibtisch eines echten Schriftstellers sieht allerdings leider eher so aus (darum schreibt er auch nicht hier, sondern anderswo):

14. Juni 2007

DRACHE UND DIAMANT ist in manchen Läden noch gar nicht angekommen und schon auf der regulären (sprich: Erwachsenen-) Bestsellerliste gelandet - das ist die Liste, die das Magazin "Buchreport" unter anderem für den "Spiegel" erstellt und die sich jahrelang geweigert hat, neben J.K. Rowling Jugendbuchautoren aufzunehmen. Dann kam Cornelia Funke, und nun tummeln sich dort einige von uns. DRACHE UND DIAMANT steht derzeit auf Platz 31, mal sehen, was noch passiert.
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In zwei Wochen findet wieder die alljährliche Fantasy-Nacht in den Weilbacher Kiesgruben bei Rüsselsheim statt. Ohne viele Erklärungen hier das Plakat mit allen wichtigen Informationen:
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Und ein weiteres GELÜBDE-Foto, natürlich. Diesmal eine Szene, die nicht im Roman steht: Brentano begegnet seiner Schwester Bettina von Arnim.

06. Juni 2007

Seit heute wird DRACHE UND DIAMANT bei Amazon als "versandfertig in 4 bis 6 Wochen" gelistet. Was natürlich Blödsinn ist und nur bedeutet, dass sich das Buch in der Auslieferung befindet und in den nächsten paar Tagen bei den ersten Händlern auftauchen dürfte. Die allererste Rezension ist gerade bei phantastik.de erschienen.
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Dazu gleich ein weiteres GELÜBDE-Foto, diesmal mit starkem Standfoto-Charakter (d.h. sehr statisch). Aber es gibt einen Überblick über Annas Krankenkammer mit den beiden Protagonisten. Ziemlich exakt dieselbe Ecke - nur in unfertigem Zustand - ist übrigens auf einem Foto im Eintrag vom 16. März zu sehen.

05. Juni 2007

Die Arbeit am neuen Roman läuft nach all den Unterbrechungen durch Lesungen, Reisen und ähnlichem jetzt wieder flüssig und recht zügig. Und ich brauche noch immer dringend einen Arbeitstitel fürs Journal. Vorschläge an info@kaimeyer.com.
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Der Plot des SIEBEN-SIEGEL-Films nimmt nach diversen Treffen und Besprechungen konkrete Form an. Nach wie vor basiert die Geschichte auf dem ersten Band "Die Rückkehr des Hexenmeisters", wobei wir die ursprünglich recht geradlinig ablaufende Geschichte mit ein paar neuen Elementen angefüttert haben - bei einigen wünsche ich mir, sie hätten schon damals den Weg ins Buch gefunden. Meine Lieblingsszenen des Romans (die Hexe auf dem Bahndamm; Chris fischt auf dem Dach nach fliegenden Hexenfischen) sind zu diesem Zeitpunkt alle vorhanden, und ein paar Figuren und Motive aus späteren Bänden wurden ebenfalls mit aufgenommen, darunter der Bibliothekar Herr Fleck und das Hotel Erkerhof.
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Dominik Graf sitzt mittlerweile am Schnitt von DAS GELÜBDE und hat mir eine Reihe offizieller Standfotos geschickt, darunter auch eines, auf dem wir zusammen zu sehen sind (ich bin der mit dem hochkonzentrierten Gesicht im Hintergrund - als hätte ich dort irgendetwas leisten müssen als nur dazustehen und zuzusehen ...). Weitere Bilder folgen mit den nächsten Einträgen. ((c) aller Fotos: Colonia Media)
Getrud, Annas Schwester.
Brentano im Laudanum-Rausch.

30. Mai 2007

Seit gestern Abend bin ich zurück aus Prag, das sich seit Mitte der Neunziger erwartungsgemäß arg verändert hat. Sehr viel schöner, sehr viel schicker, dafür aber auch etwas weniger morbide - aber vielleicht lag das auch am strahlenden Sonnenschein. Jedenfalls haben Steffi und ich uns abends dann noch mal "Malastrana" angesehen, einen italienischen Film von 1971, in dem Prag noch mehr wie, nun, eben Prag aussieht. Einer meiner Lieblingshorrorfilme aus den Siebzigern, schon zu Zeiten, als nur eine lausige VHS-Kopie mit holländischen Untertiteln kursierte. Heute gibt´s eine feine DVD mit einem Audiokommentar von jemandem, den ich hier nicht nenne (sonst schaut sich kein Mensch mehr den Film an ...).
Zurück nach Prag und Tschechien. Die Lesung fand im Goethe-Institut statt, direkt an der Moldau; die tschechischen Passagen wurden von der Schauspielerin Gabriela Filippi gelesen, der bösen Stiefmutter aus "Die verzauberte Anicka". Anschließend ging es weiter nach Pilsen, dort zu einem Essen mit meinem tschechischen Verleger in einer Art Brauhaus, wo ich dann nach all dem noblen Essen in Prag endlich Knödel bestellen konnte (musste mal sein) und als höchst sporadischer Biertrinker zu einem Pilsener Urquell genötigt wurde. Danach eine Signierstunde in der Buchhandlung im Erdgeschoss des Verlagssitzes, einem perfekt renovierten Bürgerhaus aus dem 14. Jahrhundert, mit anschließendem kurzem Fernsehinterview (das meine überraschte und ein wenig verlegene Dolmetscherin höchst professionell über die Bühne gebracht hat).
Das hier war am Sonntagabend auf der Prager Burg:
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Jedenfalls hat mich die Reise nach Prag wieder einmal daran erinnert, warum ich nach wie vor sehr an DER SCHATTENESSER hänge. Und weshalb DIE FLIESSENDE KÖNIGIN ursprünglich dort und nicht in Venedig spielen sollte. Und warum der immer noch vage in meinem Hinterkopf geplante dritte Teil der ALCHIMISTIN Prag als Hauptschauplatz hat.
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Elegante Überleitung: DIE ALCHIMISTIN und DIE UNSTERBLICHE sind in den letzten Tagen mit neuen Titelbildern wiederveröffentlicht worden und sollten mittlerweile in allen Buchhandlungen liegen.
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Robert Sigl, Regisseur meiner beiden SCHOOL´S-OUT-Drehbücher, hat auf seine Website einen dreiminütigen Trailer mit Szenen aus vielen seiner Filme und Fernsehproduktionen gestellt, der deutlich zeigt, warum ihm die Produzenten mehr Gothic-Stoffe anvertrauen sollten.

21. Mai 2007

In ein paar Tagen fliege ich nach Tschechien. Eingeplant sind eine Lesung im Goethe-Institut in Prag und eine Signierstunde in Pilsen als PR für die tschechische Ausgabe der Wellenläufer-Trilogie. Abgesehen von ein paar Tagen in Prag (mein zweiter Besuch dort nach der Recherche für DER SCHATTENESSER Mitte der Neunziger) ist der potentielle Vorteil solcher Aktionen, dass ein persönlichen Kontakt zu den ausländischen Verlegern entsteht. Der Nachteil: Man erfährt haarsträubende Geschichten wie jene, dass die Wellenläufer-Trilogie in Tschechien "Piraten der Karibik" heißt und der verantwortliche Cheflektor deshalb gefeuert wurde.

12. Mai 2007

Der dritte Band der Wolkenvolk-Trilogie heißt DRACHE UND DIAMANT. Durchs Forum geisterte der Titel schon seit ein paar Wochen, nachdem ich ihn während der Lesungen auf der Leipziger Buchmesse erwähnt hatte. Das erste Exemplar ist gerade bei mir eingetroffen, in Saarbrücken habe ich vorgestern schon eine kurze Szene aus dem Finale gelesen. Auch bei den Lesungen in Lechenich heute abend lese ich ein paar Seiten aus dem Showdown.
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Nebenbei bemerkt: Offizielle Fantasy-Cons gibt es in Deutschland nach wie vor kaum (jedenfalls keine ohne Rollenspielschwerpunkt), dafür werden die diversen Lesefestivals immer mehr zum Versammlungsort von Autorinnen und Autoren aus der Fantasyszene. Meist mit gemeinsamen Abendessen. In Saarbrücken saß ich u.a. mit Christoph Marzi, Jenny-Mai Nuyen und Peter Schwindt am Tisch. Heute in Lechenich werden - neben diversen Nicht-Genre-Autoren - Markus Heitz, Ralf Isau und ich lesen.
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Verlage geben viel Geld für Marktforschung aus, machen Umfragen unter Buchhändlern, beauftragen Institute. Dabei muss man nur mal den eigenen Namen bei MySpace.com eingeben, und schon weiß man, dass man genau die Leser erreicht, die man sich wünscht. Und viele mit gutem Musikgeschmack.

08. Mai 2007

Seit vergangenem Wochenende sind die Dreharbeiten zu DAS GELÜBDE beendet, der Film befindet sich jetzt offiziell in der Postproduction (Rohschnitt, Feinschnitt, Ton, Musik etc.). Aus der Geschäftsführung der Produktionsfirma kam derweil die Wortmeldung, dass man sehr glücklich mit den gesichteten Szenen sei. Dominik Graf klang bei einem Telefongespräch am vorletzten Drehtag ebenfalls zufrieden. Ich hoffe, dass ich Ende Juni/Anfang Juli eine erste Version sehen kann.
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Die ersten hundert Seiten des neuen Romans sind geschafft. Und, ich weiß, ich brauche dringend einen Arbeitstitel, den ich hier im Journal verwenden kann. Nur dass mir keiner einfällt, der nicht schon zu viel über die Handlung oder die Schauplätze aussagt. Na ja, in den nächsten Tagen ...

03. Mai 2007

Das Hörspiel zur VATIKAN-VERSCHWÖRUNG bzw. DAS HAUS DES DAEDALUS ist so großartig geworden, wie ich mir das erhofft hatte. Vor zwei Tagen habe ich die erste Fassung gehört. Die beiden CDs sind bis zur letzten Sekunde vollgestopft, jede dauert rund 80 Minuten - damit entspricht die Gesamtlänge einem ziemlich langen Film, und man könnte sich in etwa vorstellen, was bei einer (immer mal wieder angedachten oder geplanten) Verfilmung des Romans den Kürzungen zum Opfer fallen würde. Wobei ich ziemlich sicher bin, dass die meisten gar nicht auffallen werden. Stefan Maetz´ Adaption ist fantastisch, und beim Hören habe ich einmal mehr gestaunt, wie präzise er einen gesamten Subplot herausgenommen hat, ohne dass es die Geschichte oder die Figuren beeinträchtigt. Als ich im vergangenen Jahr Andreas Fröhlich für die Hauptrolle vorschlug, hatte ich gehofft, dass er den Jupiter genauso sprechen würde: Nicht zu aufgeregt, sehr sympathisch und absolut auf den Punkt. Ich weiß schon, dass Andreas und ich ständig nette Dinge übereinander sagen, und hier hat er´s mal wieder verdient - zumal er als Ich-Erzähler einen Großteil des Gesamttextes stemmt.
Das Hörspiel erscheint Anfang Juni und sieht so aus: ---
Während man mir in einer US-Rezension ja schon vorgeworfen hat, dicke Menschen zu verunglimpfen, las ich heute bei Amazon.com folgenden Kommentar zu DIE WELLENLÄUFER: "I don't know if this jumped out at other readers, but on page 31 there is a passage about a passed out girl getting the words "please enter" on her behind. This seems inappropriate for a book which is marketed to 10-14 year olds, as it said on the inner flap of the library edition we got."
Neil Gaiman hat in seinem Journal derweil einen Artikel verlinkt über einen Republikanerkongress, auf dem verkündet wurde, dass alle illegalen Einwanderer Satansanbeter sind und mit Hilfe teuflischer Mächte einen Umsturz planen.

26. April 2007

Während ich derzeit zwischen Laptop (auf den ersten hundert Seiten des neuen Romans) und Lesungen (jeden Abend) pendele, hat WELLENLÄUFER-Zeichner Christian Nauck einen Blog über die Arbeiten an der Comic-Adaption eingerichtet; es ersetzt vorerst die seit längerem nicht mehr aktualisierte Homepage. Wer sich also für die Entstehung eines so aufwendigen Projekts interessiert, ist dort gut aufgehoben. Das Ganze ist derzeit auf englisch, deutsche Inhalte sollen eventuell folgen.
In diesem Zusammenhang ein Vorgeschmack auf den Comic zu DIE MUSCHELMAGIER, der im Herbst 2008 erscheinen wird (der erste Band, DIE WELLENLÄUFER, kommt im Oktober `07). Als erstes die von Christian gezeichnete und von Sven Strangmeyer kolorierte Seite 2 mit Agostinis Brücke zwischen den Welten: Und hier eine noch unkolorierte Seite mit Jollys und Griffins Rettung von der brennenden Brücke und einem allerersten Blick auf Aeleniums Seepferdreiter:

24. April 2007

Zweimal DAS GELÜBDE ...
(Fotos (c) Claus-Jürgen Pfeiffer)

19. April 2007

Harlan Ellison ist in Deutschland heute nahezu unbekannt. (Ich würde sagen "vergessen", nur dass er hier selbst in den Sechzigern und Siebzigern und innerhalb des Genres kein großer Name war). Ellison ist Science-Fiction-Urgestein, hat hauptsächlich Kurzgeschichten geschrieben und vor Jahrzehnten die wegweisende SF-Anthologie "Dangerous Visions" herausgegeben (die bei uns in zwei Teilen bei Heyne erschien, beide hochpoetisch betitelt mit "15 Science-Fiction-Stories"). Seit jeher polarisiert Ellison mit radikal polemischen Interviews und Ansichten, wird aber in den USA längst der - nennen wir sie - Hochliteratur zugezählt. Nun wurde ein Dokumentarfilm über ihn gedreht, zu dem es eine angenehm schlichte Hompage gibt. Auch wer mit Ellisons Namen nichts anfangen kann, sollte sich Interesse halber den Trailer ansehen - eigentlich sagt der schon eine ganze Menge über ihn aus. Dazu gibt es Videos von inszenierten Lesungen für Fans und Bekehrte.
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Das Cover für die Neuausgabe von GÖTTIN DER WÜSTE liegt vor, ist schöner als alle bisherigen zusammen und trägt endlich die Unterzeile "Unheimlicher Roman". Nach meinen Gesprächen mit Lübbe ist das der erste Hinweis auf das Umdenken in der Vermarktung meiner Bücher: Lübbe geht weg vom Historischen, hin zu dem, was die Bücher m.E. wirklich sind - phantastische Literatur. Zusätzlich gleich noch das amerikanische Titelbild zu DAS GLÄSERNE WORT. Die Sphinx hatte auf einem ersten Entwurf dichte Brustbehaarung, was das Ganze ein wenig wie ein Plakat zum Christopher-Street-Day aussehen ließ. Fand auch die Marketing-Abteilung, darum wurden die Haare entfernt. Nun ist die Sphinx mehr oder minder eine Ägypterin, aber recht hübsch ist das Cover trotzdem.

18. April 2007

Ich habe gestern mit den ersten Seiten des neuen Romans begonnen, über den ich vorerst noch nicht viel erzählen mag. Ich habe selten so ausführlich am Exposé gewerkelt wie diesmal, Motivationen verändert, Figuren umgewichtet, Plotstränge variiert - mit anderen Worten: Ich war kaum jemals so gründlich vorbereitet. Mal sehen, ob das beim Schreiben einen Unterschied macht, oder ob ich am Ende doch wieder in vielem vom Urkonzept abweichen werde.
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Seit den Einträgen über meine Arbeit am BUCH VON EDEN gab es nicht mehr so viele positive Rückmeldungen zum Journal wie derzeit zu den Fotos vom GELÜBDE-Set. Darum heute noch mal ein Nachschlag: