25. April 2008

Trüge Jackie Chan ein Drachenkostüm und Jet Li einen Strohhut, dann könnte der Trailer zu "Forbidden Kingdom" fast auch der Trailer zu SEIDE UND SCHWERT sein. Zufall, natürlich, aber ein interessanter.


23. April 2008

Ernst Vlcek ist gestorben. Als Urgestein der deutschsprachigen Phantastikszene seit den 60er Jahren und Chefautor von Serien wie "Mythor", "Dämonenkiller" und - viele Jahre lang - "Perry Rhodan", hat der Österreicher seine Erfolge vor allem innerhalb der Fan-Szene gefeiert. Ein Video-Interview mit ihm aus dem Jahr 2000 findet man hier. In sein Kondolenzbuch im Internet habe ich gestern diesen kurzen Eintrag gesetzt:

Ich habe noch immer alle Briefe, mit denen Ernst Vlcek vor rund 25 Jahren meine Leserbriefe zu “Mythor” und “Dämonenkiller” beantwortet hat. Damals, etwa mit 14, war Ernst für mich fast so etwas wie der Liebe Gott: “Exposéautor”, das klang exotisch, allmächtig und wahnsinnig beeindruckend. Derjenige, der die Geschicke meiner Lieblingslektüre “Mythor” lenkte. Der einige der - auch heute noch heute - großartigsten Konzepte der deutschen, ach was, internationalen Fantasy entworfen hat: Mythors Abenteuer sind für mich bis heute in ihrem Ideenreichtum ein Vorbild für meine eigene Arbeit als Autor. Der damals viel geschmähte Schattenzone-Zyklus, die Amazonenvölker der Südwelt, die fantastische Herrschaftsstruktur des Hexensterns - damals ging das manch einem Traditionalisten zu weit. Ich glaube bis heute, dass es - vom reinen Plot her - wenig Vergleichbares in der deutschen Phantastik gegeben hat. Ähnliches lässt sich über den “Dämonenkiller” sagen, der nach den beschaulichen Anfängen spätestens mit dem Auftauchen des Doktor Faustus und bald darauf den Wirren um Hermes Trismegistos weit über alle vergleichbaren Horror-Projekte jener Zeit emporragte. All das habe ich vor vielen Jahren gelesen und nur dann und wann noch mal hineingeschaut - aber die Namen, Begriffe und immer wieder die atemberaubenden Konzepte sind mir bis heute präsent. Ernst, den ich nur einmal persönlich getroffen habe und der beim Händeschütteln irgendwann meinte, nun könnte ich ihn aber eigentlich wieder loslassen, weil ich plötzlich wieder 14 und vollkommen “starstruck” war … Ernst, also, hat die Faszination des “sense of wonder” besser verstanden als viele seiner Weggefährten in den Siebziger und Achtziger Jahren. Vor allem hat er es vermocht, ihn an seine Leser weiterzugeben. Und wie ein paar andere jener Autoren ist er schlicht weg zur falschen Zeit (sprich: zu früh) auf der Bildfläche der deutschen Phantastik aufgetaucht, um wirklich große Erfolge zu feiern. Einigen seiner Fans wird es Fleißarbeit und Mühe abverlangen, dass ihn auch die jüngeren Leser schätzen lernen und in Erinnerung behalten. Das ist fast so traurig, wie die Tatsache, dass er es nun nicht mehr selbst tun kann. Autoren wie Ernst Vlcek brauchen nicht die Denkmalpflege der Klassiker - sie brauchen LESER. Für die hat er geschrieben, und die wird er hoffentlich auch noch lange Zeit nach seinem Tod erreichen.

21. April 2007

Der Comic zur WOLKENVOLK-Trilogie wächst und gedeiht, und Dirk Schulz hat mir ein paar neue Bilder und Seiten geschickt. Als erstes die Brücke der Riesen, auf der Niccolo und Wisperwind den Raunen entkommen wollen:Und hier auf einer Doppelseite das, was danach geschieht:

15. April 2008

Viele haben es vermutlich schon in den News auf der Startseite entdeckt, aber für alle anderen auch hier noch mal der Hinweis, dass die ersten 46 Seiten des zweiten WELLENLÄUFER-Comics jetzt online sind. Der Ehapa-Verlag hat nach der Einstellung der Reihe seine Zustimmung gegeben, die bereits fertigen Seiten für einen begrenzten Zeitraum (bis Ende Mai/Anfang Juni) kostenlos ins Internet zu stellen. Die Seiten entsprechen der ersten Hälfte des geplanten zweiten Hardcovers bzw. Band 3 der ursprünglichen Softcover-Albenausgabe.
Ich habe ein neues Vorwort dazu geschrieben, das ein wenig mehr über die Hintergründe der Einstellung erzählt:

DIE WELLENLÄUFER dürfte eine der teuersten deutschen Comic-Produktionen gewesen sein. Die Rechte an erfolgreichen Roman gibt´s nicht geschenkt, die Künstler wurden – im Vergleich zu anderen heimischen Comics - ordentlich bezahlt, und die Tatsache, dass der erste Teil gleich zweimal erschienen ist, schlug ebenfalls mit tausenden Euro zu Buche. Als schließlich die Hardcover-Ausgabe erschien (nach dem Softcoveralbum der zweite Versuch, den Titel im Markt durchzusetzen), kam schon nach wenigen Tagen die Nachricht vom Verlag, die Reihe werde eingestellt. Offenbar war der Einverkauf in den Comic- und Buchhandel nicht hoch genug, um die massiven Kosten zu rechtfertigen.
Nun kann man argumentieren, dass die Kalkulation von Anfang an recht mutig war – und das meine ich durchaus positiv, denn es gibt in Deutschland kaum Verlage, die sich an solch ein Projekt wagen würden. Rechnen konnte sich das Ganze nur, wenn nicht nur die üblichen zwei-, dreitausend Alben in den Comicläden verkauft würden, sondern darüber hinaus noch eine erhebliche Menge im klassischen Buchhandel. Alle Beteiligten wussten, dass dies zum Stolperstein werden konnte: Buchhändler mögen meist keine Comics, aus welchem Grund auch immer, und Jugendbuchhändlerinnen können oft erst recht nichts damit anfangen. Das ist ein grundsätzliches Imageproblem des Mediums in Deutschland und natürlich auch ein altbekanntes. In Verbindung mit einem Vertrieb, dem es augenscheinlich nicht gelungen ist, die Buchhändler eines Besseren zu überzeugen, war es der Todesstoß für DIE WELLENLÄUFER.
Man muss Ehapa hoch anrechnen, dass sie das Experiment gewagt haben. Dass sie, nach dem mäßig verkauften Album, sogar einen zweiten Versuch gestartet haben, den Titel im Hardcover aufzuwerten und auf Buchhandlungsregale zuzuschneiden. Und schließlich, dass sie als anteiliger Rechteinhaber die Erlaubnis gegeben haben, die ersten 46 fertigen Seiten des zweiten Bandes, DIE MUSCHELMAGIER, für einige Wochen kostenlos ins Internet zu stellen.
Was wir hier haben entspricht dem, was ganz zu Anfang einmal als drittes Album geplant war – die erste Hälfte des zweiten Romans. Damit hat es die WELLENLÄUFER-Trilogie immerhin so weit ins Medium Comic geschafft wie ein anderer, nicht ganz unbekannter Fantasy-Dreiteiler: Die bis heute einzige Comic-Adaption des HERRN DER RINGE, Ende der Siebziger Jahre, wurde ebenfalls genau in der Mitte unterbrochen und nie mehr fortgeführt. Man könnte argumentieren, dass es der Geschichte um Frodo und Gandalf nicht geschadet hat und später ja noch die eine oder andere visuelle Adaption Siegeszüge feierte. Auch DIE WELLENLÄUFER ist keineswegs am Ende – 2009 wird eine aufwändige Hörspiel-Adaption erscheinen (vom Studio Stil, die bereits meine VATIKAN-VERSCHWÖRUNG und DIE ALCHIMISTIN umgesetzt haben), die Buch- und Hörbuchausgaben verkaufen sich weiterhin ganz wunderbar, Auslandslizenzen werden nach wie vor in die ganze Welt vergeben und Filmproduzenten fragen mit schöner Reglemäßigkeit an (um – bisher - nach den ersten Finanzierungsplänen den Schwanz einzuziehen). Dazu kommt ein hübsches Spin-Off, das Hörspiel DER KLABAUTERKRIEG, das von Walkers und Buenaventures erster Begegnung erzählt, und Ende 2008 als Doppel-CD erscheint.
DIE WELLENLÄUFER sind also alles andere als tot, und niemand ist so gespannt wie ich, in welche Piratengewässer es Jolly, Munk und Griffin noch verschlagen wird.

12. April 2008

Lübbe Audio hat die Cover für die ALCHIMISTIN-Hörspiele noch einmal geändert. Statt der doch eher knalligen bis kitschigen ersten Version ist das Ganze nun gedeckter und stilvoller. Geblieben ist das angeschnittene Gesicht von Aura Institoris links, ausgetauscht wurden die Hintergründe, Farben und Schriften. Die Stimmung ist nun mysteriöser, dunkler und ein wenig mehr "klassische Gothic-Novel". Die CDs erscheinen als Digipack mit einem kurzen Vorwort von mir.


09. April 2008

"Tolkiens Völker und kein Ende: Sägt die (deutsche) Fantasy an dem Ast, auf dem sie sitzt?" heißt das neueste Diskussionsthema im Online-Magazin Phantastik-Couch, neben der Zeitschrift "phantastisch!" derzeit wahrscheinlich Deutschlands engagiertestes Forum für Fantasy und SF in der Literatur. Frank Dudley, der Herausgeber, hatte mich um eine Antwort auf diese Frage gebeten, die vorgestern online gegangen ist. Der Text wurde viel länger als geplant, und ich weiß nicht, ob mein ZWERGENKRIEG von vor über zehn Jahren mich wirklich zum allzu qualifizierten Ansprechpartner macht, aber hier ist der Artikel. Markus Heitz und Christoph Hardebusch haben Zustimmung signalisiert, was mich freut, denn wenn es um eines ganz sicher nicht ging, dann darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen.
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Weil gerade die Rede vom ZWERGENKRIEG war: Der Roman ist eines der vier Bücher, die mittlerweile in NIBELUNGENGOLD gesammelt vorliegen (was übrigens eine weitere Querverbindung zu "Elfen"-Autor Bernhard Hennen herstellt, aber das führt hier zu weit). Zwei Studentinnen haben mir kürzlich für ihre Arbeit zum Nibelungenlied ein paar Fragen gestellt, und hier ist ein längerer Auszug:
Was ist für Sie „Fantasy“?
In erster Linie die Möglichkeit, den so genannten "sense of wonder" beim Leser zu erzeugen. Ein Staunen, wenn er mit Bildern und Situationen konfrontiert wird, die ihm in der Realität nicht begegnen werden. Manchmal absichtlich, oft auch ungewollt werden diese Bilder zu Symbolen - und dann bietet die Fantasy die Möglichkeit, den Lesern auch ein wenig mehr über sich selbst und ihre Wirklichkeit zu erzählen. Überhöhung von Szenerien, vor allem aber von Emotionen ist der Schlüssel zu vielen meiner Geschichten und Charaktere.
Muss Fantasy immer einen mythologischen Hintergrund haben?
Ja - aber nicht immer explizit. So wie fast jede realistische Geschichte, die von einem Charakter erzählt, der sich gegen höhere Mächte auflehnt (das kann auch der Todkranke im Sterbebett oder der Staatsanwalt im Kampf gegen die Mafia sein), folgt die Fantasy meist der "Reise des Helden", wie es der Mythenforscher Joseph Campbell genannt hat. Es gibt bei Jung und Eliade andere Begriffe dafür, aber letztlich ist das der Kern allen Geschichtenerzählens. Mythen bilden das Grundgerüst, ganz gleich, ob ich sie beim Namen nenne oder nicht.
Was reizt Sie am Nibelungenstoff?
Damals, als ich die vier Romane geschrieben habe, die heute im Sammelband "Nibelungengold" zusammengefasst sind, habe ich mich gefragt, warum eigentlich die Buchhandlungen voll sind mit Bearbeitungen der Artus-Saga, aber nur vergleichsweise wenige Adaptionen des Nibelungenliedes zu finden sind. Natürlich gab es immer welche, aber eher im Drama, in der Musik, und nur ganz wenige in Romanform.
Wann und wie hatten Sie zum ersten Mal Kontakt zum Nibelungenlied?
Die erste dramatische Adpation, die ich kannte, war eine Hörspielplatte von Europa, "Siegfried". Da war ich vier oder fünf.
Wie ist ihre persönliche Verbindung zum Nibelungenlied?
Ich habe eine starke emotionale Bindung zum Rhein. Meine Großeltern lebten in einer alten Villa am Rhein und sind mit mir als kleinem Kind jeden Tag am Ufer spazieren gegangen. Das war in einem kleinen Ort namens Unkel, südlich von Bonn, und von dort aus sieht man sowohl den Drachenfels, als auch den Rolandsbogen. Wie viele Kleinkinder hab ich mir irgendwelche Geschichten zu meinen Stofftieren einfallen lassen, die angeblich auf der anderen Seite des Flusses in einem Haus "geboren" waren, das ich bei diesen Spaziergängen immer gesehen habe. Mein Großvater hatte eine große Bibliothek, ganz klassisch, wie aus einem Edgar-Wallace-Film (Wallace war auch einer seiner Lieblingsautoren), und er hatte Berge von Rheinliteratur. Er hat mir oft Geschichten über den Fluss erzählt, über den Drachenfels, all diese Dinge, und die Faszination ist bis heute noch da. Mein Roman „Loreley“ ist nach wie vor einer meiner eigenen Favoriten. Vom Rhein, jedenfalls, ist es nicht weit zu den Nibelungen, schon gar nicht in der Umgebung des Drachenfels.
Ist das Nibelungenlied „high culture“ oder „trash“?
Das Nibelungenlied selbst gehört zum deutschen Kulturkanon. Was man selbstverständlich nicht von allen Bearbeitungen behaupten kann. Die Nibelungenfestspiele in Worms sind eher "high camp" in Reinkultur.
Kennen Sie zeitgenössische Rezeptionszeugnisse, wie z.B.: „Siegfried“ mit Tom Gerhardt oder „Die Nibelungen“ (RTL) mit Benno Fürmann? Was halten Sie davon?
Ich mag Parodien nicht besonders, und Tom Gerhardt ist nun gar nicht mein Ding. Den Benno-Fürmann-Film fand ich als unterhaltsame Adaption durchaus gelungen. Man darf eben nicht vergessen, dass hier mit einem Fernsehbudget gearbeitet wurde. Nur Fürmann selbst erschien mir arg fehlbesetzt. Auf der anderen Seite: Wie soll man eine Figur wie Siegfried besetzen? Er ist sicher die undankbarste Figur in der ganzen Geschichte, und ganz gleich, wer sie in den verschiedenen Verfilmungen gespielt hat - Häme gab es immer.
Welche Motive im Nibelungenlied finden Sie besonders aussagekräftig und faszinierend?
Die spannendsten Figuren sind für mich Hagen und Kriemhild, und sie transportieren die beiden interessantesten Dilemmas dieser Geschichte: Hagens Vasallentreue auf der einen Seite, Kriemhilds Wandlung zum Racheengel auf der anderen. Siegfried ist nur ein Auslöser, nur der Schalter, mit dem die Katastrophe in Gang gesetzt wird. Wolfgang Hohlbeins Roman "Hagen von Tronje" dürfte literaturwissenschaftlich eine der unterschätztesten Adaptionen sein - darin hat er genau diese beiden Themen sehr schön auf den Punkt gebracht.
Was war der Auslöser für die Reihe „Die Nibelungen“? Wie kam es zu diesen Charakterdarstellungen?
Der Auslöser war, wie gesagt, die Verwunderung über die dauerhafte Faszination des Artus-Mythos, der gerade Fantasyautoren immer wieder zu Bearbeitungen inspiriert hat, und der Mangel an Nibelungen-Adaptionen. Hohlbein war tatsächlich lange der einzige Deutsche, der sich des Stoffes auf populäre Weise innerhalb des Genres angenommen hat (Stephen Grundys "Rheingold" ist in gewisser Weise auch ein hiesiges Produkt, geschrieben zwar von einem Amerikaner, aber von einem deutschen Verlag ausgeheckt und in Form gebracht). Während man mit der Artus-Geschichte immer eine gewisse Farbigkeit verbunden hat, hatten die Nibelungen lange so etwas Muffiges, vielleicht nur für uns Deutsche. Durch Wagner und die Nazis hatte der Stoff lange Zeit auch eine gewisse Vorbelastung, von der ich vollkommen weg wollte, um zu sagen: "Schaut mal, was wir für eine tolle Geschichte direkt vor der Haustür liegen haben. Wir müssen nicht nach Avalon und Camelot, wir haben das alles hier bei uns."
Natürlich kann man die beiden Mythen inhaltlich eigentlich gar nicht vergleichen - die Artus-Sage ist eine sehr äußerliche, oberflächliche, abenteuerliche Geschichte (deshalb macht sie sich auch als Adaption so gut), die im Kern zwei klassische Konfliktstellungen besitzt: Das Dreicksverhältnis und den Vater-Sohn-Zwist. Das Nibelungenlied dagegen hat nicht diesen äußeren Glanz, nicht diese funkelnde Oberfläche - dafür gehen die psychologischen Konflikte tiefer und sind sehr viel komplexer. Eigentlich ist das kein Abenteuerstoff, sondern ein Familiendrama.
Was würden Sie von einer Nibelungenausstellung erwarten?
Ich kann keine Bilder vom Drachenkampf und der schmachtenden Kriemhild mehr sehen. Ein Schwerpunkt auf Hagen wäre interessant, und natürlich auf den nordischen Wurzeln.

04. April 2008

Ohne viel Brimborium: Auf der Startseite haben wir jetzt den vierminütigen Trailer zu DAS GELÜBDE online gestellt. Eine Internet-Premiere, übrigens. Bislang war er nur auf der Berlinale zu sehen (für die er ursprünglich angefertigt wurde). Zur Fernsehausstrahlung wird es nur sehr viel kürzere Spots geben.

03. April 2008

Vor ein paar Wochen habe ich ein fünfseitiges Konzept für eine Fernsehreihe geschrieben und eine Option darauf an die Produktionsfirma Ziegler-Film verkauft; das Ganze wurde auch kurz hier im Journal erwähnt. Gestern habe ich in Köln die beiden Produzentinnen, eine Redakteurin von Pro7 und den amerikanischen Drehbuchautor getroffen, der aus meinem Grundgerüst einen runden Plot machen soll. (Ich nenne keine Namen, weil offizielle Ankündigungen üblicherweise den Produzenten vorbehalten sind.) Ich hatte von Anfang an gesagt, dass ich kein Interesse hätte, das Drehbuch selbst zu schreiben, und nun sitzt der Autor daran und bastelt ein vollständiges Exposé aus meinen und seinen Ideen für den Stoff, und ich bin so gespannt wie alle anderen, wie sich die Geschichte und die Charaktere entwickeln werden.
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Parallel dazu plotte ich gerade das Exposé des dritten STURMKÖNIGE-Bandes. Das hat ein wenig länger gedauert als geplant, weil es bei genauerer Betrachtung doch wieder mehr aufzulösen gab, als ich dachte, und es noch ein bisschen schwieriger ist als sonst, alle Figuren zur gleichen Zeit, aber mit unterschiedlichen Motivationen, an einem Ort zusammen zu bekommen. Nein, genau genommen ist es wahrscheinlich so schwierig wie eh und je; nur dass es jedes Mal von Neuem so scheint, als sei alles noch komplizierter und verworrener und unmöglicher als beim letzten Buch. Anfang nächster Woche will ich mit dem eigentlichen Roman beginnen, und ich hätte gern noch eine gute Idee für eine Art Prolog (der nicht Prolog heißen würde), nur dass sich diesmal keiner anbietet, weil die Geschichte ohne Pause an Band 2 anschließt. Also doch kein Prolog, so wie´s derzeit aussieht.
(Regelmäßige Journal-Leser wissen, dass das leidige Thema Prolog immer wieder hier auftaucht. Ich war lange Befürworter von Prologen, hab dann jahrelang fast vollständig darauf verzichtet, um schließlich wieder dann und wann welche zu schreiben - oft nachträglich, wenn das Manuskript bereits weitgehend fertig war. Einige dieser Spätgeburten waren der Beginn von FROSTFEUER (eine meiner Lieblingseröffnungen), der Prolog von HERRIN DER LÜGE (der nicht nur spät geschrieben, sondern nach der Abgabe noch mal vollkommen umgeschrieben wurde) und der Anfang von DRACHE UND DIAMANT.)