24. März 2009

Nach Fahnenkorrektur, Buchmesse und allerlei Kleinkram, der erledigt werden musste, kümmere ich mich jetzt wieder um die wirklich wichtigen Dinge im Leben: Filme gucken und Bücher lesen. (Als Autor müsste ich das umdrehen, aber die Reihenfolge ist wertfrei gemeint.) Anfang nächster Woche fahre ich zum Carlsen-Verlag nach Hamburg, für ARKADIEN ERWACHT müssen Fotos gemacht und ein Video-Interview aufgezeichnet werden. Eine Woche später findet die Vertreterkonferenz des Verlags statt, zu der ich dann noch einmal anreisen werde, um ein paar Worte über das Buch zu erzählen.
Vorerst aber schaue ich mir die italienische Mystery-Serie "Voci Notturne" von 1995 an, die einfach nur sauspannend und unheimlich ist - und das trotz billiger Video-Optik, die nicht besser wird, wenn man sich das Ganze als DVD-Abzug von alten VHS-Bändern ansieht. Das Drehbuch stammt von Pupi Avati, einem der besten italienischen Filmemacher, bei uns kaum bekannt (am ehesten noch durch seine "Geschichte von Männern und Frauen"), in Italien aber hoch angesehen für seine anspruchsvollen Komödien, Dramen und zwei, drei Horrorfilme ("The House with the laughing windows" ist ein Hammer, in Deutschland nie erschienen, aber als US-DVD erhältlich). In dem Fünfteiler "Voci Notturne" geht es um Nachforschungen über eine antike Tiber-Brücke in Rom, die mit diversen Morden, einem heidnischen Geheimbund und einer Handvoll weiterer esoterischer und historischer Rätsel zusammenhängt. Das ist alles ziemlich clever konstruiert und stellenweise sehr atmosphärisch.



Kurz erwähnen muss ich aber auch noch den sehr, sehr bizarren (und sehr britischen) "The Shout" von 1978, den ich letzte Woche gesehen habe. Zu der Geschichte eines Mannes, der durch die Macht seines Schreis töten kann, ist nicht viel mehr zu sagen, wenn man sich einfach nur diese Szene ansieht:

11. März 2009

Offiziell ist WUNSCHKRIEG noch nicht erschienen, aber Amazon liefert bereits fleißig aus. Wer das Buch also früher haben will, kann es dort schon bestellen. In den News melden wir das Erscheinen erst nächste Woche, wenn das Buch weit gestreut in den Läden auftauchen sollte.
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Ich sitze noch immer an den Korrekturfahnen von GLUTSAND. Normalerweise brauche ich bei diesem Umfang (475 Seiten) dafür ungefähr eine Woche, aber diesmal bin ich es etwas ruhiger angegangen und korrigiere etwa 50 Seiten am Tag. Den Rest erledige ich auf der Bahnfahrt zur Leipziger Buchmesse.
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Weitere Filme habe ich auch gesehen, aber nicht so viele wie vor ein, zwei Wochen. Ich sammele noch ein wenig und liste die interessantesten und obskursten Titel nächste Woche auf (darunter "The Shout" und der Lovecraft´sche Kurzfilm "AM 1200"). Mehr von mir also nach der Messe.

06. März 2009

Zweifellos die wichtigste Meldung des Tages: Der strudelnde Effekt, mit dem im neuen "Star Trek"-Trailer ein Planet zerstört wird, ist natürlich aus unser aller "Raumpatrouille Orion" geklaut. Hier der Fotobeweis - von jemandem, der eigentlich weder "Star Trek"-, noch "Orion"-Fan ist, aber gerade keine Lust zum Fahnen korrigieren hat.

05. März 2009

Ich arbeite derzeit an den Korrekturfahnen von GLUTSAND, dem dritten Band der STURMKÖNIGE, darum tut sich wenig in Sachen "Ich mache Pause und arbeite nicht" ... Paar Filme gesehen, klar, aber nichts weiter Ungewöhnliches. Von John Carpenter noch einmal "Das unsichtbare Auge" (so gut, wie ich ihn aus den Achtzigern in Erinnerung hatte) und "Fürsten der Dunkelheit" (flacher Plot, aber eine wahnsinnige Grundspannung vom ersten Moment an - mag ich sehr gern, trotz des pseudo-wissenschaftlichen Geschwafels). Dann noch die Clive-Barker-Verfilmung "Saint Sinner" mit Barkers Audiokommentar, die mir beim ersten Anschauen vor ein paar Jahren belanglos erschien, die ich diesmal aber ganz gut fand. Schön inszeniert, vor allem, auch wenn´s am Buch hapert.

Stichwort hapernde Bücher. Gerade eben habe ich mir, nach sieben oder acht Jahren zum ersten Mal, meine beiden SCHOOL´S-OUT-Filme angeschaut. Schon interessant, wie sich mit der Zeit die eigene Wahrnehmung ändert. Zwar habe ich Teil 2 immer für den besseren Film gehalten, aber wie sehr er dem ersten überlegen ist, ist mir jetzt erst klar geworden. Mit der Arbeit daran verbinde ich die Erinnerung an endlose Diskussionen mit RTL und einige üble Kompromisse. Erstaunlicherweise habe ich die gerade eben - abgesehen von einem, im Showdown - überhaupt nicht mehr als störend wahrgenommen.
Anders geht´s mir mit Teil 1. Nach wie vor optisch sehr schön, gut inszeniert und gefilmt, tun mir viele meiner Dialoge heute in den Ohren weh. Das liegt dann und wann an den Schauspieler(innen), ist aber vorrangig meine eigene Schuld. Ich habe damals versucht, so viele Slasher-Film-Klischees wie nur möglich abzuarbeiten, was mir heute eher unbeholfen erscheint. Vor allem die erste Szene funktioniert nicht, was 1) an meinem Drehbuch liegt und 2) an den Kürzungen, die aufgrund der Laufzeit nötig waren (ich wusste es damals nicht besser). So, wie sie im Film ist, ergibt sie kaum Sinn bzw. erst dann, wenn man die Auflösung kennt (aber dafür wiederum ist sie falsch gespielt).
Wie auch immer - der zweite SCHOOL´S-OUT-Film hat mir gerade richtig Spaß gemacht, und von ein paar kleinen Abstrichen abgesehen, ist er mit der Zeit eher noch besser geworden. Kein Mensch dreht in Deutschland mehr Filme in einem so stilvollen Gothic-Look.