19. April 2007

Harlan Ellison ist in Deutschland heute nahezu unbekannt. (Ich würde sagen "vergessen", nur dass er hier selbst in den Sechzigern und Siebzigern und innerhalb des Genres kein großer Name war). Ellison ist Science-Fiction-Urgestein, hat hauptsächlich Kurzgeschichten geschrieben und vor Jahrzehnten die wegweisende SF-Anthologie "Dangerous Visions" herausgegeben (die bei uns in zwei Teilen bei Heyne erschien, beide hochpoetisch betitelt mit "15 Science-Fiction-Stories"). Seit jeher polarisiert Ellison mit radikal polemischen Interviews und Ansichten, wird aber in den USA längst der - nennen wir sie - Hochliteratur zugezählt. Nun wurde ein Dokumentarfilm über ihn gedreht, zu dem es eine angenehm schlichte Hompage gibt. Auch wer mit Ellisons Namen nichts anfangen kann, sollte sich Interesse halber den Trailer ansehen - eigentlich sagt der schon eine ganze Menge über ihn aus. Dazu gibt es Videos von inszenierten Lesungen für Fans und Bekehrte.
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Das Cover für die Neuausgabe von GÖTTIN DER WÜSTE liegt vor, ist schöner als alle bisherigen zusammen und trägt endlich die Unterzeile "Unheimlicher Roman". Nach meinen Gesprächen mit Lübbe ist das der erste Hinweis auf das Umdenken in der Vermarktung meiner Bücher: Lübbe geht weg vom Historischen, hin zu dem, was die Bücher m.E. wirklich sind - phantastische Literatur. Zusätzlich gleich noch das amerikanische Titelbild zu DAS GLÄSERNE WORT. Die Sphinx hatte auf einem ersten Entwurf dichte Brustbehaarung, was das Ganze ein wenig wie ein Plakat zum Christopher-Street-Day aussehen ließ. Fand auch die Marketing-Abteilung, darum wurden die Haare entfernt. Nun ist die Sphinx mehr oder minder eine Ägypterin, aber recht hübsch ist das Cover trotzdem.