19. Februar 2009

Gestern nur zwei Filme gesehen, den Rest des Tages vor allem mit alten Ausgaben des "Video Watchdog" verbracht. Besonders interessant war ein Artikel, der endgültig klärt, wie sehr Edgar Wallace (!) in das Drehbuch von "King Kong" involviert war. Später ist sein Beitrag gern kleingeredet worden, aber offenbar hat Wallace während eines viermonatigen Aufenthalts in Hollywood eine erste komplette Drehbuchversion erstellt (die nach seinem Tod, wenige Tage später, von anderen Autoren überarbeitet wurde).
Gesehen habe ich gestern "The Black Belly of the Tarantula" (1971), einen Giallo der gehobenen Kategorie, der sich vor allem durch Giancarlo Giannini als Kommissar von vielen anderen Konkurrenzprodukten jener Zeit abhebt. Giannini, heute einer der international angesehensten italienischen Schauspieler, spielt den Helden des Films deutlich akzentuierter als die meisten anderen Giallo-Ermittler jener Zeit.
Dario Argentos "Mother of Tears" (2008) hatte ich schon vor Monaten auf Italienisch gesehen und kein Wort verstanden. Dann noch mal ein Stück auf Englisch, was schon sehr viel deutlicher machte, wie fürchterlich der Film ist. Und gestern noch einmal komplett auf Deutsch, weil ich die vage Hoffnung hatte, dass eine ordentliche Synchronisation irgendwas besser machen könnte (vor allem die schlimmen italienischen Akzente bzw. asynchronen Stimmen der englischen Version). Ist natürlich Unfug, auch wenn die deutsche Fassung tatsächlich solide gesprochen ist - dafür ist sie geschnitten, dass sich die Balken biegen. Wobei gerade die albernen, überzogenen Splattereffekte der Originalfassung wie Fremdkörper in einem Film stehen, der sehr, sehr traurig belegt, dass Argento offenbar keinen Bezug mehr zu dem hat, was die beiden inhaltlichen Vorgänger "Suspiria" und "Inferno" vor 33 bzw. 29 Jahren so brillant gemacht hat. Schade.
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Wer vor ein paar Tagen dem Wikipedia-Link zum Thema "Giallo" gefolgt ist und sich schlau gemacht hat, was sich dahinter verbirgt, der darf nach eingehendem Studium des Genres jetzt eine Klasse aufsteigen - mit dem fantastischen Giallo-Generator.