11. Februar 2009

Heute keine großen filmhistorisch wertvollen Entdeckungen, abgesehen von Jess Francos "Dracula" (1969), den ich aus irgendwelchen Gründen nie gesehen hatte. Mit Christopher Lee, Klaus Kinski, Soledad Miranda und Herbert Lom gut besetzt, für wenig Geld einigermaßen effektiv in Szene gesetzt, aber doch nie so gut, wie es die Absichten waren: Franco war angetreten, erstmals Stokers "Dracula" romangetreu zu verfilmen. Das scheiterte sichtlich am Geld, natürlich auch an der Laufzeit, und dennoch macht das den Film interessanter als all die Hammer-Verfilmungen, durch die Christopher Lee berühmt geworden ist. In manchen Details von Francos Film schimmert der gute Wille durch, auch eine Menge Talent, aber wie so oft in seiner Karriere machte ihm die Finanzierung einen Strich durch die Rechnung. Interessant ist das Franco-Interview auf der deutschen Kinowelt-DVD des Films, weil es recht schön vermittelt, dass man es bei ihm, trotz manch eines seiner Werke, mit einem hochgebildeten und intelligenten Filmemacher zu tun hat.
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Den Vormittag habe ich damit verbracht, das erste Drittel des GEISTERSEHER-Hörspielmanuskripts durchzugehen und dabei rund zehn Minuten meines eigenen Texts rausgestrichen; immerhin der Beweis, dass man als Autor nicht zwangsläufig an der eigenen Kunst kleben muss.