26. April 2007

Während ich derzeit zwischen Laptop (auf den ersten hundert Seiten des neuen Romans) und Lesungen (jeden Abend) pendele, hat WELLENLÄUFER-Zeichner Christian Nauck einen Blog über die Arbeiten an der Comic-Adaption eingerichtet; es ersetzt vorerst die seit längerem nicht mehr aktualisierte Homepage. Wer sich also für die Entstehung eines so aufwendigen Projekts interessiert, ist dort gut aufgehoben. Das Ganze ist derzeit auf englisch, deutsche Inhalte sollen eventuell folgen.
In diesem Zusammenhang ein Vorgeschmack auf den Comic zu DIE MUSCHELMAGIER, der im Herbst 2008 erscheinen wird (der erste Band, DIE WELLENLÄUFER, kommt im Oktober `07). Als erstes die von Christian gezeichnete und von Sven Strangmeyer kolorierte Seite 2 mit Agostinis Brücke zwischen den Welten: Und hier eine noch unkolorierte Seite mit Jollys und Griffins Rettung von der brennenden Brücke und einem allerersten Blick auf Aeleniums Seepferdreiter:

24. April 2007

Zweimal DAS GELÜBDE ...
(Fotos (c) Claus-Jürgen Pfeiffer)

19. April 2007

Harlan Ellison ist in Deutschland heute nahezu unbekannt. (Ich würde sagen "vergessen", nur dass er hier selbst in den Sechzigern und Siebzigern und innerhalb des Genres kein großer Name war). Ellison ist Science-Fiction-Urgestein, hat hauptsächlich Kurzgeschichten geschrieben und vor Jahrzehnten die wegweisende SF-Anthologie "Dangerous Visions" herausgegeben (die bei uns in zwei Teilen bei Heyne erschien, beide hochpoetisch betitelt mit "15 Science-Fiction-Stories"). Seit jeher polarisiert Ellison mit radikal polemischen Interviews und Ansichten, wird aber in den USA längst der - nennen wir sie - Hochliteratur zugezählt. Nun wurde ein Dokumentarfilm über ihn gedreht, zu dem es eine angenehm schlichte Hompage gibt. Auch wer mit Ellisons Namen nichts anfangen kann, sollte sich Interesse halber den Trailer ansehen - eigentlich sagt der schon eine ganze Menge über ihn aus. Dazu gibt es Videos von inszenierten Lesungen für Fans und Bekehrte.
---
Das Cover für die Neuausgabe von GÖTTIN DER WÜSTE liegt vor, ist schöner als alle bisherigen zusammen und trägt endlich die Unterzeile "Unheimlicher Roman". Nach meinen Gesprächen mit Lübbe ist das der erste Hinweis auf das Umdenken in der Vermarktung meiner Bücher: Lübbe geht weg vom Historischen, hin zu dem, was die Bücher m.E. wirklich sind - phantastische Literatur. Zusätzlich gleich noch das amerikanische Titelbild zu DAS GLÄSERNE WORT. Die Sphinx hatte auf einem ersten Entwurf dichte Brustbehaarung, was das Ganze ein wenig wie ein Plakat zum Christopher-Street-Day aussehen ließ. Fand auch die Marketing-Abteilung, darum wurden die Haare entfernt. Nun ist die Sphinx mehr oder minder eine Ägypterin, aber recht hübsch ist das Cover trotzdem.

18. April 2007

Ich habe gestern mit den ersten Seiten des neuen Romans begonnen, über den ich vorerst noch nicht viel erzählen mag. Ich habe selten so ausführlich am Exposé gewerkelt wie diesmal, Motivationen verändert, Figuren umgewichtet, Plotstränge variiert - mit anderen Worten: Ich war kaum jemals so gründlich vorbereitet. Mal sehen, ob das beim Schreiben einen Unterschied macht, oder ob ich am Ende doch wieder in vielem vom Urkonzept abweichen werde.
---
Seit den Einträgen über meine Arbeit am BUCH VON EDEN gab es nicht mehr so viele positive Rückmeldungen zum Journal wie derzeit zu den Fotos vom GELÜBDE-Set. Darum heute noch mal ein Nachschlag:







17. April 2007

Am Set der GELÜBDE-Dreharbeiten wurden gestern die aufwendigsten Teile des Finales gedreht: Eine Menschenmasse beobachtet vor der Dülmener Kirche, wie sich Anna und Brentano zum Glockenturm schleppen. Die meisten Komparsen trugen bei fast 30 Grad dunkle Kostüme, blieben dafür aber erstaunlich gut gelaunt. Hier noch mal ein paar meiner Fotos, entstanden während der Dreh- oder Umbaupausen: Misel Maticevic als Clemens Brentano. Tanja Schleiff als Anna. Dominik Graf inszeniert den Menschenauflauf vor der Kirche.







10. April 2007

Wenn ich nach möglichen Fortsetzungen gefragt werde, antworte ich meist, dass ich mir das am ehesten für DIE WELLENLÄUFER vorstellen könnte. Irgendwann. Ehe es aber so weit ist, schreibe ich erst einmal eine Vorgeschichte der Trilogie - exklusiv als Hörspiel, das der WDR an den Weihnachtstagen 2007 senden wird. Das Format ist das gleiche wie bei der Merle-Prequel DER BRENNENDE SCHATTEN, und hier ist nun auch der offizielle und vom Sender abgesegnete Vorschautext für den Hörspiel-Programmkatalog:

DER KLABAUTERKRIEG
von Kai Meyer
Regie: Jörg Schlüter
Produktion: WDR 2007
Teil 1/ca. 50’
25. Dezember Di 14:05 WDR 5
Teil 2/ca. 50’
26. Dezember Mi 14:05 WDR 5
Die Vorgeschichte zum Fantasy-Bestseller „Die Wellenläufer“. Die Karibik zur Zeit der Piraten. Der junge Walker ist ein Gefangener in den berüchtigten Scherbengruben von Antigua. Angekettet in den Katakomben muss er die verwundeten Arenakämpfer pflegen, ohne selbst je das Sonnenlicht zu sehen. Nach dem Tod seiner Mutter, der gefürchteten Piratin Asper, wurde Walker hierher verschleppt. Doch eines Tages taucht ein geheimnisvoller Fremder auf und kauft Walker frei - der Junge soll ihn zum versteckten Schatz seiner Mutter führen. Aber was verbirgt sich wirklich hinter den Hinweisen auf die rätselhafte Klabauterkrone? Kennt Walker tatsächlich die Wahrheit? Begleitet vom Pitbullmann Buenaventure beginnt für den Jungen eine Odyssee auf Hoher See, durch wilde Piratenhäfen und mörderische Klabautergewässer.

06. April 2007

Noch ein paar Fotos, die ich gestern bei den Dreharbeiten zu DAS GELÜBDE gemacht habe ... Statisten beobachten den Aufbau für eine Kamerafahrt, die später bei Nacht und Kunstnebel quer über den ganzen Kirchplatz führt. Sie gehört zu einer Szene, in der Brentano über die Mauer zu Annas Haus klettert.
Das moderne Straßenpflaster rund um die Kirche wurde vollständig mit Rindenmulch bedeckt.
Ein Plastikbaby im Lager der hungernden Pilger, die sich vor dem Haus der neuen Heiligen versammeln.
Expressionisches Fenster im Inneren von Annas düsterer Kammer. Der Raum wurde komplett für den Film gebaut, nur viele der alten Balken sind echt.
Regisseur Dominik Graf auf Annas Krankenlager. Ich habe auch mal Probe gelegen; das Ding ist tatsächlich angemessen hart und unbequem.
Vorbereitungen für eine Szene mit Arved Birnbaum als Pater Lambert.
Im Inneren der Scheune wird eine Szene mit Brentano, Lambert und einigen Bauern gedreht. Alle Mitglieder der Crew, die nicht direkt damit zu tun haben, warten draußen - auch damit die Tiere in ihren Ställen nicht noch nervöser werden.
Kinderstatisten während einer Drehpause vor der Wassermühle in Stevern.

03. April 2007

Gestern habe ich das neue Exposé beim Verlag und meiner Agentur abgegeben. Wie schon mehrfach erwähnt: Eine Fantasy-Geschichte durch und durch, obwohl sie als "Erwachsenenbuch" bei Lübbe erscheinen wird. Inhaltlich reiht sie sich, denke ich, ganz wunderbar zwischen WOLKENVOLK und WELLENLÄUFER ein, nur eben mit älteren Charakteren (Mitte bis Ende zwanzig), einer dunkleren Grundstimmung und etwas "konsequenteren" Konfliktlösungen. Obwohl - während ich das schreibe, wird mir gerade mal wieder bewusst, wie finster der Hintergrund der Merle-Trilogie war (die Menschheit ist fast ausgerottet) und wie viele im Finale von DIE WASSERWEBER ums Leben kamen. Vom dritten WOLKENVOLK-Band wollen wir mal gar nicht reden.
Anschließend habe ich die erste Hälfte des Hörspiel-Manuskripts für LANZE UND LICHT gegengelesen und korrigiert. Dann eine Stunde Sport mit Cockney Rebels "Sebastian" als Endlosschleife im Ohr. Morgens im Radio und dann bei iTunes wiederentdeckt. Ich mag einfach diesen emotional hochgezüchteten Bombastrock der frühen Siebziger, fürchte ich.
Heute bearbeite ich den Rest des LANZE-UND-LICHT-Manuskripts. Morgen dann eine weitere Drehbuchbesprechung in Sachen SIEBEN SIEGEL mit Regisseur, Drehbuchautor und Produzentin. Und übermorgen eventuell ein Besuch bei den GELÜBDE-Dreharbeiten, falls ich´s zeitlich schaffe.
---
Gerade habe ich entdeckt, dass einer der eindrucksvollsten Kurzfilme, die ich kenne, bei YouTube online ist. Paul Berrys "Sandman" hat mittlerweile fünfzehn Jahre auf dem Buckel, aber er ist zum Ende hin noch immer so unheimlich, wie ich ihn in Erinnerung hatte. Anfang/Mitte der Neunziger kursierten Videos davon, heute hat man´s leichter: