28. September 2007

Nach der Arbeit am KLABAUTERKRIEG-Hörspiel, der Überarbeitung des Hörspielmanuskripts für DIE ALCHIMISTIN und DIE UNSTERBLICHE und dem Konzept für eine Fernsehserie (mehr oder minder eine Auftragsarbeit für die Produzentinnen von Zieglerfilm) sitze ich jetzt wieder an SABATEA, dem nächsten Romanprojekt. Die ersten 400 Seiten sind seit Wochen fertig und vollständig korrigiert. Um nach der Pause wieder ein besseres Gefühl für die Charaktere zu bekommen (und keine Widersprüche einzubauen) habe ich gestern das ganze Manuskript durchgesehen und mir Schlüsselsätze und Dialogzeilen zu jeder der Hauptfiguren in eine separate Datei kopiert - das sind 15 Seiten über insgesamt fünf Charaktere. Einzelne Begriffe und Formulierungen mit den wichtigsten Charaktereigenschaften habe ich zusätzlich farbig hervorgehoben. Das alles hat gerade einmal drei oder vier Stunden gedauert, erspart mir aber am Ende des Romans einen Berg von Arbeit, falls ich im Nachhinein feststellen müsste, dass einzelne Figuren in ihrem Verhalten (auch zueinander) inkonsistent sind. Etwas Ähnliches habe zum ersten Mal bei der WOLKENVOLK-Trilogie versucht, wo es sich vor allem in der Beziehung Niccolo-Nugua bewährt hat.

21. September 2007

Ich weiß nicht, wann zum letzten Mal einer meiner Texte ohne einen einzigen Änderungsvorschlag des Lektorats abgesegnet wurde - aber genau das hat der WDR gerade mit DER KLABAUTERKRIEG getan. Freue mich. Möglich, dass für die Radiosendung ein, zwei Gefechte ein wenig gekürzt werden müssen, aber die sind dann im nächsten Jahr auf der CD wieder drin.
Stichwort CD: DER BRENNENDE SCHATTEN bekommt Fernsehwerbung auf RTL2 - das erste Mal, dass eine meiner Geschichten mit TV-Spots beworben wird.

17. September 2007

(18.09., TERMINE AKTUALISIERT!)
Bis zur Frankfurter Buchmesse ist es nicht mehr lange hin, darum hier schon einmal alle meine Veranstaltungen im Überblick:

Donnerstag, 11.10.
13 - 14 Uhr: Lesezelt, Podiumsdiskussion mit anderen Fantasy-Autoren (beim letzten Stand der Dinge Jenny-Mai Nuyen, Peter Schwindt und Wolfgang Hohlbein)

Freitag, 12. 10.
12 - 12.30 Uhr: Signierstunde am Stand des Loewe-Verlages
13 - 14 Uhr: Comicforum, DIE WELLENLÄUFER als Comic (mit Christian "Mana" Nauck)

Samstag, 13.10.
10.45 - 11.45 Uhr: Kinder- & Jugendbuchforum, Lesung aus der WOLKENVOLK-Trilogie
12 - 13 Uhr: Signierstunde am Stand des Loewe-Verlages
17 Uhr: Lesezelt, Podiumsdiskussion mit Sabine Ludwig und Maite Carranza

Dazu kommt noch eine Signierstunde gemeinsam mit dem Rest des Teams des WOLKENVOLK-Comics. Der Splitter-Verlag druckt zur Messe eine 9-seitige Leseprobe mit den ersten fertigen Seiten der SEIDE-UND-SCHWERT-Adaption (die erst im Herbst 2008 erscheint). Der genau Termin der Signierstunde steht noch nicht fest.

11. September 2007

Wer sich öffentlich über eine schlechte Kritik ereifert, gilt schnell als schlechter Verlierer. Deshalb behaupten Künstler aller Richtungen gern, dass sie Kritiken gar nicht lesen. Natürlich ist das Unsinn. Wen nicht interessiert, was das Publikum denkt, sollte lieber Blumenvasen für den Eigengebrauch töpfern.
Für Schriftsteller war es früher damit getan, einmal im Monat den Stapel Kopien von Rezensionen durchzublättern, den die Verlage einem schicken. Heute gibt es die Amazon-Kundenrezensionen, und damit hört der Spaß leider auf. Sich über gute Rezensionen auf den Amazon-Seiten zu freuen und die schlechten als inkompetent, wichtigtuerisch, neidgesteuert und - schlimmstenfalls - bösartig abzutun, ist sehr verlockend. Womit wir dann wieder beim schlechten Verlierer vom Anfang wären. Das Problem dabei ist: Die Autoren können in diesem Fall nur die Verlierer sein. Diskussionen mit Kritikern will eigentlich niemand ernsthaft führen, es sei denn im Fernsehen, weil es da Bücher verkauft. Alles andere geht meist nach hinten los. Zähneknirschend sagt man sich dann Dinge wie "Hat das Buch halt nicht verstanden" oder eher noch "Lass die Idioten doch schreiben, was sie wollen".
Das Schlimme an dem, was da jedermann bei Amazon verbreiten darf, sind gar nicht so sehr die Beweggründe der Rezensenten, sondern vielmehr die mangelnde Einflussnahme von Seiten Amazons. Es gibt keine ernsthafte Qualitätskontrolle. Der Button "Rezension unzumutbar" bietet keinen Platz für eine fundierte Begründung. Und gäbe es ihn, würde sich wahrscheinlich niemand bei Amazon darum scheren.
Ziel soll keineswegs sein, jede schlechte Leserkritik zu verbannen. Amazons Rezensionsdemokratie treibt kuriose Blüten im Negativen und Positiven: Viele gute Besprechungen sind ebenso naiv, schauderhaft formuliert und uninformiert wie die schlechten. Katastrophal ist vielmehr, dass eine redaktionelle Betreuung zwar behauptet wird, aber nicht stattfindet. Wenn sich also jemand lang und breit auf der Seite des "Buch von Eden"-Taschenbuchs darüber auslässt, dass es in dem Roman keine bildhaften Beschreibungen, keine mittelalterliche Atmosphäre und keine ausgearbeiteten Figuren gebe, muss man das als Autor schlucken. Wenn dann aber derselbe Rezensent im allerletzten Absatz erwähnt, dass er ja nur das um 60 Prozent (!) gekürzte Hörbuch kenne, nicht aber den vollständigen Roman, ist das, höflich gesagt, fragwürdig. Der Fehler liegt bei Amazon: Warum ist diese Rezension auch auf der Seite des Taschenbuchs zu lesen, statt nur beim Hörbuch, wo sie hingehört (und womöglich auch nicht ganz unangebracht ist)?
Die Amazon-Rezensionen sind zu einem chaotischen Selbstläufer geworden, den die Redaktion nicht mehr kontrollieren kann oder will. Aber schneidet sich Amazon damit nicht ins eigene Fleisch? Meinen eigenen Bücherkauf entscheide ich fast immer nach den negativen Kritiken: Steht zwischen zehn guten Besprechungen eine schlechte, lese ich die als erste. Die Kaufentscheidung fällt bei mir nach den ersten paar Sätzen, denn: Wie viel Zeit möchte man schon aufwenden für unbeholfenes Deutsch, schwammige Meinungen und - das sind die schlimmsten Fälle, und sie werden immer häufiger - Selbstdarstellungen der Rezensenten? Trotzdem reicht mir oft die Tatsache, dass ein Buch jemandem nicht gefallen hat. "Wird mir bestimmt genauso gehen", denke ich dann. Und verzichte darauf. Gut für mein Konto. Schlecht für Amazon.

05. September 2007

Das Manuskript für die Hörspieladaption von DIE ALCHIMISTIN und DIE UNSTERBLICHE ist da. Ganze 350 Seiten dick. Gestern hatte ich ein längeres Telefongespräch mit dem Fotografen, der die Cover für die acht CDs gestaltet, und musste zum ersten Mal seit Jahren wieder über Aura nachdenken. Und darüber, dass ihr Charakter mehr als alles andere von Verlusten geprägt ist. Passend dazu kam heute morgen ein Musikstück per Email, das für eine Art Soundtrack-CD zu mehreren meiner Bücher komponiert wurde. Titel: "Aura". Und es bringt ihre Traurigkeit ziemlich genau auf den Punkt.
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Christian Nauck und Sven Strangmeyer haben gerade einen der emotionalen Wendepunkte der Comic-Adaption von DIE MUSCHELMAGIER illustriert:copyright (c) Nauck/Strangmeyer/ Ehapa

03. September 2007

Am Wochenende habe ich die erste Fassung des SIEBEN-SIEGEL-Drehbuchs gelesen. Eine Menge Action mit fliegenden Hexenfischen, von der ich annehme, dass sie aus Kostengründen noch um einiges reduziert werden wird. Ansonsten vom Ton her zwischen "Goonies" und, ähm, SIEBEN SIEGEL, was ich ziemlich gelungen finde. Erfahrungsgemäß wird es in den nächsten Wochen diverse weitere Fassungen geben - nur eine Garantie, dass der Film auch gedreht wird, hat man leider erst, wenn gedreht wird. Immerhin ist wohl für den Herbst ein Casting geplant. (Und, nein, ich habe keinen Einfluss darauf, weiß auch nicht, wo es stattfindet oder wer genau dafür zuständig ist. Bitte, bitte keine diesbezüglichen Anfragen an mich ...)
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Bei Hörspiegel.de gibt es ein neues Interview zum Thema Hörspiele und Hörbücher.
In diesem Zusammenhang: Joachim Knappe hat ein sehr schönes Cover für die CD von DER BRENNENDE SCHATTEN fertig gestellt, das einen Bogen zurück zu den Titelbildern der drei Merle-Bücher schlägt:copyright (c) Joachim Knappe