11. Februar 2007
Einer der Vorteile dieses neuen Journal-Programms - neben der nicht zu unterschätzenden Möglichkeit, Hunde mit Hut abzubilden - ist die Tatsache, dass "Februar" in der Überschrift nun endlich mit R geschrieben wird. Im alten Programm wurde das Datum automatisch eingetragen, und es hatte die Angewohnheit, das R zu verschlucken. "Febuar". Lehrer kennen das vermutlich aus Klassenarbeiten.
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Die Anime-Phase ist ebenfalls überwunden, ich widme mich wieder dem Ernst des Lebens - sprich: Ich arbeite am nächsten Buch. Vom Schreiben bin ich noch weit entfernt, aber schon seit Monaten sammele ich Ideen. Obwohl die Geschichte bei Lübbe erscheinen wird, wie schon DAS BUCH VON EDEN und HERRIN DER LÜGE, wird sie kein historischer Roman. Nicht historischer jedenfalls als etwa die Wolkenvolk- oder Wellenläufer-Trilogien. Der Hintergrund steht seit Monaten fest, seitdem sammele ich Ideen, Stichworte, das ganze Programm. Ich habe zig Seiten voll mit Notizen, vor allem zum Fantasy-Aspekt des Ganzen. Was ich allerdings derzeit - seit ungefähr einer Woche - mache, hat mit Phantastik herzlich wenig zu tun. Heißt: Ich mache mir intensiv Gedanken über die Hauptfiguren. Was ich früher oft nebenbei betrieben habe, um dann erst beim Schreiben zu sehen, wohin genau sich die Figuren entwickeln. Diesmal gehe ich anders vor, arbeite ganz gezielt vorab an Motivationen und Charakteristika, erstelle Listen, verwerfe wieder, finde neue Aspekte, verknüpfe sie mit alten usw. Das läuft weniger theoretisch ab, als es hier klingt. Weil ich mir in den Kopf gesetzt habe, die Hauptfiguren gänzlich anders zu führen als all die jugendlichen Protagonisten in meinen letzten Büchern, schaue ich mir zum ersten Mal seit langem wieder ganz bewusst an, wie andere Autoren und Filmemacher mit erwachsenen Figurenkonstellationen arbeiten. Seit ein paar Tagen sehe ich mir jeden Howard-Hawks-Film an, den ich in die Finger bekomme (und es gibt erschrcken wenige auf DVD), lese Interviews mit ihm, Studien über seine Arbeit. Das macht Spaß und ist ungeheuer lehrreich. Gar nicht so sehr im Hinblick auf Neues, das ich vorher über Figurenentwicklung nicht wusste. Vielmehr dient das dem Sich-bewusst-machen von Dingen, die im Grunde seltbstverständlich sind und, bei einer gewissen Erfahrung, automatisch ablaufen. Hawks (und seine Drehbuchautoren wie William Faulkner oder Leigh Brackett) waren in den Vierziger Jahren bekannt für ihre interessanten Geschlechterkonstellationen. Mal sehen, was davon es letztlich in den nächsten Roman schaffen wird.