08. November 2008
Christian Redl spielt Buenaventure. Davon wusste ich nichts, bis ich ihn gestern im Studio die ersten Zeilen sprechen hörte. Die Hauptrolle des 15jährigen Walker in DER KLABAUTERKRIEG wurde mit Florian Seigerschmidt besetzt, der bereits den jungen Arcimboldo im BRENNENDEN SCHATTEN gespielt hat. Und dann war da gestern abend noch ein ganzer Haufen Piraten, sieben insgesamt, die alle auf engstem Raum im Studio so tun mussten, als befänden sie sich auf einer Insel in der Karibik, tief unten in einem Felsspalt, in dem sie von einer Horde Klabauter angegriffen werden. Anders als bei den meisten niedriger budgetierten Hörspielen werden im KLABAUTERKRIEG (wie schon beim BRENNENDEN SCHATTEN) die Szenen mit voller Besetzung und in Bewegung durchgespielt. Was konkret so aussieht: Sieben erwachsene Männer hantieren mit Säbeln und Degen in einem schallgeschützten Tonstudio des WDR, zwängen sich durch "Felsschächte" aus fahrbaren gepolsterten Wänden, trampeln auf Plankenböden oder Kies herum und werden dabei von Regisseur Jörg Schlüter zentimetergenau zwischen den diversen Mikrofon umherdirigiert (die nötig sind für das endlos komlipizierte 5.1-Surround-Verfahren). Auf Fotos von anderen Hörspielproduktionen sieht man die Schauspieler oft am Tisch vor einem Mikrofon sitzen. Beim KLABAUTERKRIEG ist alles anders: Da wird real gerannt, gerempelt und gekämpft, so als würden hier Motion-Capture-Aufnahmen für einen Film vor Green Screen, nicht für ein Hörspiel gemacht.
Bis Mitte nächster Woche sind in Köln also noch die Piraten und Klabauter los, dann beginnt die Mischung. Gesendet wird DER KLABAUTERKRIEG wie geplant am 25. und 26. Dezember jeweils um 14:05 Uhr auf WDR 5.